"Museum des Hinaufschauens"

Die Kunst der Wiener Wände

Gabriel Roland und Magdalena Hiller laden mit ihrer Initiative zu einem neuen Blick auf die Fassadenkunst der Stadt.

Eine etwas absurde Mischung nennt Gabriel Roland das, was sich in der Blumengasse da zeigt. Runde und eckige abstrakte Motive, dazwischen eine Taube oder ein Blatt. Aber es sei halt gar nicht so leicht, etwas Ebenerdiges fürs Foto zu finden.
Denn eigentlich, das sagt schon der Name, geht es beim „Museum des Hinaufschauens“ um Kunst in luftigeren Höhen. Genau genommen um die Wiener Fassadenkunst, die zwischen 1919 und 1989 entstanden ist, und für die Gabriel Roland und Magdalena Hiller eine gewisse Obsession entwickelt haben.
Die Idee dazu hatten die beiden schon länger. Die Ausgangsbeschränkungen lieferten dann eigentlich nur noch den perfekten Zeitpunkt, um loszulegen – wo doch viele mangels anderer kultureller Angebote sowieso einfach spazieren gingen. So laden die beiden nun dazu ein, dabei den Blick ein wenig nach oben zu richten.
Wie viel es dort zu sehen gibt, das ist ihnen freilich selbst erst jetzt so richtig bewusst geworden. „Wenn man erst einmal beginnt, diese Sachen zu sehen, geht es sehr schnell, dass man sie plötzlich überall entdeckt“, sagt Roland. So habe das Projekt innerhalb kurzer Zeit viel Resonanz erhalten. „Wir sind draufgekommen, dass viele Leute schon eine große Affinität dazu haben – oder aber ein Bild gut kennen, aber nie darüber nachgedacht haben.“

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Im Kern gehe es darum, Leuten, die denken, sie hätten es alles schon gesehen, „eine neue Ebene der Stadt zu eröffnen und zugänglich zu machen“. Eine jenseits der Gründerzeitarchitektur, mit der man Wien schnell einmal verbindet – und die die prägenden Fünfziger und Sechziger oft überdeckt.

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