In den ehemaligen Sowjetrepubliken wurde China in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Lieferanten.
Handel

Gehen Osteuropa die Waren aus?

Der Kollaps der alten Handelsrouten trifft viele ärmere Staaten unvorbereitet. Die Sorge, dass Medizin und Lebensmittel knapp werden, steigt. Importeure benötigen neue Lieferanten – und genug Geld, um die Waren vorab zu bezahlen.

Der coronabedingte Zusammenbruch der traditionellen Transportwege trifft viele Länder in Südosteuropa und Zentralasien mit doppelter Wucht. Vor allem die Nachfolgestaaten der alten Sowjetunion haben in den vergangenen Jahren enge Bande zu China geknüpft. Bis vor Kurzem fuhren Importeure aus Usbekistan und Tadschikistan noch einfach mit dem Truck über die Grenze nach China, luden Ware auf und brachten sie zurück in die Heimat. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist es damit vorbei. Die Grenzen sind dicht, viele Fabriken stehen immer noch still. Und die usbekischen Importeure brauchen neue Lieferanten. Auch ärmere Staaten weiter im Westen, rund um das Mittelmeer, stehen vor demselben Problem: Sie müssen neue Quellen und Transportwege für ihre Importe suchen – oder sich in Verzicht üben.

Bei Lebensmitteln und medizinischen Produkten spitzt sich die Lage langsam zu. Seit Staaten wie Russland den Export von Getreide beschränken, reagieren einige Abnehmer mit regelrechten Hamsterkäufen. „Und medizinische Güter sind heute schon für westliche Länder schwer zu bekommen.“, sagt Rudolf Putz zur „Presse“. Der Österreicher leitet die Abteilung für Handelsfinanzierung bei der Osteuropabank EBRD. Er müht sich, den internationalen Handel auch für ärmere Staaten am Laufen zu halten.

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