Staatshilfen

Lufthansa verhandelt Hilfspaket über neun Milliarden Euro

FILE PHOTO: Air planes of German carrier Lufthansa are parked at the airport in Frankfurt
FILE PHOTO: Air planes of German carrier Lufthansa are parked at the airport in FrankfurtREUTERS
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Wie der Konzern mitteilte, gehen die Verhandlungen mit der deutschen Regierung weiter, die mit dem Hilfspaket einen 25-prozentigen Anteil an der Airline bekommen würde.

Während in Österreich um Staatsgelder und weitere Überlebenshilfen für die AUA gerungen wird, sind Details aus den Verhandlungen aus Deutschland gedrungen, wo zurzeit Gespräche über das Schicksal der AUA-Mutter Lufthansa laufen. Nach Angaben der Fluglinie ist das derzeit auf dem Tisch liegende Rettungspaket der deutschen Regierung neun Milliarden Euro stark. Deutschland würde im Gegenzug einen 25-prozentigen Anteil plus einer Aktie an Europas größter Fluglinie erhalten. Bisher war laut Medienberichten von einem Zehn-Milliarden-Paket die Rede gewesen.

"Die Verhandlungen und der Prozess der politischen Willensbildung dauern an", teilte der Konzern am Donnerstag mit. Man verhandle um ein HIlfspaket von neun Milliarden Euro. Der deutsche Bund strebt einen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns an. Zudem werde weiter über Auflagen für die Fluggesellschaft gesprochen, darunter sei der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen.

Die Gespräche mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) umfassten neben einer stillen Beteiligung einen besicherten Kredit. "Die Konditionen sind Gegenstand dieser Gespräche." Es gehe auch um eine Beteiligung des Bundes am Grundkapital der Gesellschaft. "In diesem Kontext wird auch über verschiedene Varianten von Kapitalerhöhungen gesprochen, unter anderem auch zum Nennbetrag der Aktie, gegebenenfalls nach Kapitalschnitt, um einen Anteilsbesitz von bis zu 25 Prozent plus einer Aktie zu schaffen", hieß es in einer Pflichtmitteilung.

Großes deutsches Interesse an Rettung

Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr hatte in den letzten Tagen mehrmals einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen in Kürze angekündigt. Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betonte heute Vormittag das hohe Interesse des Staates an der Rettung der finanziell angeschlagenen Lufthansa.

Spohr hatte allerdings auch in deutlichen Worten vor einem zu großen Staatseinfluss auf sein Unternehmen gewarnt. Die Lufthansa müsse auch weiterhin "ihr Schicksal unternehmerisch gestalten können", sagte er.

In der heutigen ad-hoc-Mitteilung spricht die Lufthansa davon, ein "Stabilisierungspaket für den Konzern" zu verhandeln. Über die österreichische Tochter AUA oder über die Swiss in der Schweiz, für die es auch Staatshilfen geben soll bzw. geben wird, findet sich keine Angabe in der Mitteilung.

(APA/Reuters)

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