Die Forscher wissen derzeit nicht, in welchem Ausmaß Antikörper einen Schutz vor Covid bewirken. Zudem müssen alle Tests erst von der Praxis „geeicht“ werden.
Wien. Die Debatte über Immunitätsnachweise ist bereits in vollem Gange. Die medizinische Grundlage dafür? Fehlt indessen noch. Warum ist es so schwierig, Immunität gegen Sars-CoV-2 nachzuweisen? Ein Überblick:
1 Wofür werden Antikörpertests überhaupt verwendet?
Im Wesentlichen gibt es zwei Anwendungsfälle. Der erste betrifft die Diagnose von Covid. Es gibt nämlich Patienten, die trotz typischer Symptome (z. B. Lungenentzündung) einen negativen PCR-Test (Nasen-Rachen-Abstrich) aufweisen. Der Grund dafür ist, dass das Virus bei schwereren Krankheitsverläufen nach zirka einer Woche von den oberen Atemwegen in die Lunge wandert, wie der Virologe Lukas Weseslindtner (Med-Uni Wien) erklärt. Hier kann ein Antikörpertest Klarheit verschaffen. Öffentlich debattiert wird aber vor allem Anwendungsfall Nummer zwei. Hier geht es darum, ob jemand früher eine Covid-Infektion durchgemacht hat und daher Antikörper hat.