In der Regierung wird heftig über einen Immunitätsnachweis diskutiert: Aus der ÖVP hört man Pro-Signale, Grün ist dagegen. Ein Konzept gäbe es.
Wien. In der Aufregung über die angebliche App-Pflicht ging es fast unter. Aber in dem viel zitierten Interview, das Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler der „Financial Times“ gab, verriet sie auch, dass in der Regierung heftig über einen Immunitätsnachweis diskutiert werde. Also darüber, ob Menschen, die eine Covid-Erkrankung durchgemacht haben, mehr Freiheiten haben könnten. „Man will keine Zweiklassengesellschaft schaffen (. . .), aber es muss Klarheit über die Risken geben“, so Mei-Pochtler.
Sie ist nicht die Einzige im ÖVP-Universum, die Sympathie für die Idee hat. Auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer ließ damit aufhorchen. Offiziell sagt die ÖVP dazu nichts weiter, man verweist ans Gesundheitsministerium. Dort sieht man die Dinge anders und zitiert die Weltgesundheitsorganisation, die zum jetzigen Zeitpunkt „von einem „Immunitätspass oder Ähnlichem abrät“. Denn allein der Nachweis von Antikörpern sei wissenschaftlich kein Nachweis von Immunität.