Staatsakt zu 75 Jahre Kriegsende

Grußbotschaft der „Vier im Jeep“ an Österreich

Archivbild: Putin und Trump bei einem Treffen im vergangenen Juni.
Archivbild: Putin und Trump bei einem Treffen im vergangenen Juni.REUTERS
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Wladimir Putin, Donald Trump, der britische Außenminister Raab und der französische Botschafter stellten sich mit einem Grußwort zum Staatsakt in Wien ein.

Keine großen Sieges- und Gedenkfeiern, keine Paraden und Jubiläumsakte: Die Corona-Pandemie hat auch die Pläne für das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren durchkreuzt. Sebastian Kurz hatte indessen eine Überraschung parat  für den auf ein Minimum reduzierten, von den Sängerknaben und einem Philharmoniker-Quartett umrahmten Staatsakt im ORF in Wien: Der Kanzler lud die Staats- und Regierungschefs der vier Sieger- und Signatarmächte zu einem Grußwort ein – und Wladimir Putin und Donald Trump folgten dieser Bitte auch höchstpersönlich, während Boris Johnson und Emmanuel Macron Vertreter vorschickten.

Der russische Präsident, der als KGB-Agent in Dresden sein Deutsch geschliffen hatte, stellte sich prompt auf Deutsch und einem Dank an Kurz ein: „Liebe Freunde, Grüß Gott.“ Dreieinhalb Minuten sprach Putin dann mit großem Pathos, lässig zurückgelehnt in seinem Büro und mit dem Kugelschreiber spielend, über die Opfer des sowjetischen Volks und die Befreiung Europas von Nazi-Deutschland. Und mehr noch: „Der große Sieg hat die Menschheit gerettet.“ Dies habe auch die „Wiedergeburt eines unabhängigen, dynamischen und demokratischen Österreichs“ eröffnet. 26.000 sowjetische Soldaten hätten für die Befreiung Österreichs ihr Leben gelassen. In formvollendeter Höflichkeit endete seine Ansprache mit einem „Danke“ auf Deutsch für die Pflege der Kriegsgräber.

Lob für Kurz, Erinnerung an Holocaust

Donald Trump beschied sich für seine wenig inspirierte Grußbotschaft vom South Lawn des Weißen Hauses, direkt vor dem West Wing, mit weniger als einem Zehntel der Redezeit. Die Beziehungen zu Österreich, zu Europa seien stärker denn je, betonte er. Nicht alle europäischen Regierungsspitzen würden dies so unterschreiben. Er hob die großartigen bilateralen (Handels)-Beziehungen hervor und bedachte Kurz mit Lob: „Der Kanzler macht einen fantastischen Job.“ Und er erinnerte sich auch an  dessen Besuch im Weißen Haus im Februar des Vorjahrs..

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