Quergeschrieben

Bekenntnis einer Fantasielosen: Unvorstellbare Dummheit

Rendi-Wagner
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Die SPÖ hat im Moment kein ideologisches Problem, sondern ein menschliches. Mit intelligenzbefreiten Funktionären ist kein Neustart zu machen.

Dieses Geständnis schmerzt: Nach Jahrzehnten der Beobachtung politischer Ereignisse in Österreich und nach jahrelanger Beschreibung des Todestriebs der ÖVP nicht genug Fantasie für das Ausmaß an Dummheit einiger SPÖ-Funktionäre gehabt zu haben. Vor drei Tagen noch war bei der Verkündigung des Ergebnisses der internen Befragung nicht vorstellbar, dass das sozialdemokratische Trauerspiel um Pamela Rendi-Wagner nicht beendet wird. Dieses ist keine Frage der Ideologie, sondern eine menschliche.

Keine 24 Stunden später dann der Beweis der Fantasielosigkeit. Das Ergebnis wurde angezweifelt, der Vorwurf der Manipulation laut, das Interview mit dem Leiter der Wahlkommission, Harry Kopietz, im ORF-Radio ein Desaster. Alle hochrangigen SPÖ-Politiker – Rendi-Wagner inklusive – hatten am Mittwoch das Ende der Personaldebatte und die Sehnsucht der Mitglieder nach Einigkeit beschworen. Einig? Das kümmert intelligenzbefreite Funktionäre mit beschränkter Haftung nicht – so lang sie die Letzten mit einem Mandat sind, die dann das Licht in der SPÖ ausdrehen.

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Alle Vorwürfe in den vergangenen zwei Jahren an Pamela Rendi-Wagner waren der Partei vor ihrer Kür im November 2018 bekannt: Sie sei in der Partei nicht verankert. Wie auch? Vor März 2017 war sie politisch nicht aktiv. Sie habe keine Hausmacht. Und so weiter. Waren alle, die sie an die Spitze der Partei stießen, zu einfältig, um das zu erkennen? Kam ihnen die Erleuchtung erst nach Verlassen der Parteitagshalle, als die Demontage begann?

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