Mein Samstag

Treffen mit Alf und Rose

Die Familie Tanner und Alf.
Die Familie Tanner und Alf.(c) imago images/Mary Evans (Rights Managed via www.imago-images.de)
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In diesen nunmehr acht Daheim-Wochen hat das Kind auch einen Einblick bekommen, was ich in seinem Alter im TV geschaut habe.

Da wäre zum Beispiel die Serie „Alf“ (auf Amazon Prime), die für mich als Kind das Allerallerlustigste war, was je über den Bildschirm geflimmert ist. „Alf“ war, in meiner Erinnerung zumindest, die erste Serie mit Lachern aus der Konserve – ich weiß noch, dass bei uns daheim heftig diskutiert wurde, ob das denn notwendig oder Bevormundung sei. Jedenfalls, mit circa 30 Jahren Abstand, muss ich einräumen: So extrem lustig ist „Alf“ heute gar nicht mehr, aber als kleine Nostalgie-Reise in die Vergangenheit (woandershin kann man ja derzeit ohnehin nicht reisen) sind die Tanners und der irre Außerirdische ganz nett.

Auch eine weitere alte Lieblingsserie läuft derzeit spätabends auf dem Disneychannel: Die „Golden Girls“. Was mir dereinst als Zehnjährige an den alten Ladys Sofia, Dorothy, Blanche und Rose so gefallen hat, ist mir heute ein Rätsel. Weil: Grob geschätzt 90 Prozent der Witze sind solcherart, dass sie für Kinder nicht verständlich und schon gar nicht geeignet sind, sind es doch fast immer irgendwelche mehr oder weniger plumpen Sex-Anspielungen. (Jetzt verstehe ich aber zumindest, wieso die Mama immer skeptisch war, dass ich für die „Golden Girls“ so lang aufbleiben wollte.) Am lustigsten fand ich immer die doof-naive Rose aus Minnesota. Dass ich dann viele Jahre später für mein Studium in ebendiesem Minnesota gelandet bin, ist ein schöner Zufall.

Sonst hat das Kind in diesen Wochen ein paar alte Spiele von früher gelernt. „Stadt, Land, Fluss“ zum Beispiel, das wir natürlich ohne die schwierigen Kategorien „Fluss“ und „Berg“ spielen, dafür mit „Pizzabelag“ (auch schwer). Oder „Serien von früher“: F wie „Falcon Crest“. (Kennen Sie das eh noch?) Oder eben A wie „Alf“. In einer der ersten Folgen stellt Familienvater Willy zur Beschäftigung Alf ein Puzzle hin. Was er damit solle, fragt Alf. Zusammensetzen, sagt Willy. Alf darauf: „Aber ich habe es doch gar nicht kaputt gemacht.“ (Der geht immer noch, oder?) In diesem Sinn: Kommen Sie weiter mit Humor durch diese Zeiten.

E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2020)

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