Umfrage

EU soll Klima schützen und Soft Power sein

Wirtschaft, Klima und humanitäre Fragen sollen nach Meinung einer Mehrheit der Österreicher mehr Niederschlag auf der europäischen Ebene finden.
Wirtschaft, Klima und humanitäre Fragen sollen nach Meinung einer Mehrheit der Österreicher mehr Niederschlag auf der europäischen Ebene finden. APA/AFP/JOHN THYS
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Die Österreicher fordern mehr EU-Engagement bei Wirtschaft und Klima, nicht aber im militärischen Bereich.

Wien. Wünschen sich die Österreicher mehr oder weniger Europa? Diese Frage lässt sich auch 25 Jahre nach dem EU-Beitritt nicht eindeutig beantworten. Aus Anlass des 70. Jahrestages der Schuman-Erklärung am Samstag veröffentlicht die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) eine Umfrage zu den wichtigsten Zukunftsthemen der Europäischen Union – und dazu, in welchen Bereichen ein stärkeres Engagement der Staatengemeinschaft durchaus erwünscht ist. Die Umfrage lag der „Presse“ vorab exklusiv vor. Dabei zeigt sich: Wirtschaft, Klima und humanitäre Fragen sollen nach Meinung einer Mehrheit der Österreicher mehr Niederschlag auf der europäischen Ebene finden. Keine Mehrheit findet hingegen ein stärkeres militärisches Auftreten der EU: Diesem stehen zwei Drittel der Befragten skeptisch gegenüber. „Die Österreicher setzen weiter auf die politische Soft Power der europäischen Idee: Ein stärkeres militärisches Auftreten in der Welt findet keine Mehrheit“, analysiert ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt.

Mehr globales Engagement im wirtschaftlichen Bereich ist hingegen neun von zehn Befragten wichtig. Als kleines Land profitiert Österreich von der Einbettung in den EU-Binnenmarkt seit jeher enorm. Auch ein stärkeres Auftreten der Union im humanitären Bereich wird von einer großen Mehrheit der Befragten (69 Prozent) befürwortet – ebenso wie die gemeinsame Klimapolitik (67 Prozent). So lehnen es nur 16 Prozent ab, dass die EU sich künftig als Klimaschutzvorreiterin in der Welt präsentiert. Dazu passt eine der wichtigsten Prioritäten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Sie will die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral machen: Ab diesem Zeitpunkt sollen keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden. „Die Klimakrise hat auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nichts von ihrer Dringlichkeit eingebüßt“, meint Schmidt.

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