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Europatag

Kurz: Forderung nach neuem EU-Vertrag "aktueller denn je"

Sebastian Kurz
Sebastian Kurz(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Die Coronakrise führe beispielhaft vor Augen, dass sich "viele große Zukunftsfragen nicht mehr von den Mitgliedsstaaten alleine lösen lassen", erklärt der Bundeskanzler.

Angesichts der Coronakrise und ihrer Folgen ist für Bundeskanzler Sebastian Kurz die Forderung nach einem neuen Vertrag für Europa "aktueller denn je". "Die Europäische Union ist eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts und gleichzeitig das erfolgreichste Friedensprojekt unseres Kontinents", erklärte der ÖVP-Chef in einer Aussendung am Samstag. Um ihre Errungenschaften "und unser einzigartiges europäisches Lebensmodell für die Zukunft zu wahren und weiterzuentwickeln", sei Veränderung nötig.

"Viele große Zukunftsfragen werden sich nicht mehr von den Mitgliedsstaaten alleine lösen lassen, sondern nur von einer starken europäischen Union, wie uns die Coronakrise aktuell beispielhaft vor Augen führt", bekräftigt Kurz seine Forderung nach einem "Umdenken" auf europäischer Ebene.

Kogler: "Alter Nationalismus und neuer Rechtsextremismus"

"Die Europäische Union ist politisch gefordert, die richtigen Lehren aus der Corona-Zeit zu ziehen", erklärte Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler zum Europatag. "Die Gefahr, dass uns alter Nationalismus und neuer Rechtsextremismus immer stärker begegnen, ist durchaus gegeben. Dem muss die Union glaubwürdig entgegentreten."

Zu diesem Zweck dürfe die Solidarität auch in der Krise nicht an der eigenen Staatsgrenze aufhören, fordert Kogler in einer Aussendung. " Ich wünsche mir für die Zukunft der EU, dass sie den von der Corona-Krise besonders hart getroffenen Ländern solidarisch zur Seite steht und sich danach durch umfassende Ökologisierung wieder selbst aus der Krise rausinvestiert."

Auch für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner liegt der Focus angesichts der Coronakrise auf Veränderung: „Wir müssen die Sozialunion auf Schiene bringen, die Daseinsvorsorge stärken und Steuergerechtigkeit endlich realisieren“, forderte Rendi-Wagner. „Die Heldinnen und Helden des Alltags dürfen nicht die Kosten für die Krise zahlen“, meinte Rendi-Wagner, die ihre Forderungen nach einer gerechten Besteuerung von Online-Großkonzernen, einer Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene und dem Ende von Steuervermeidungspraktiken bekräftigt. Gleichzeitig brauche es mehr Investitionen in den Klimaschutz und in den Bereichen Gesundheit und Forschung.

Für FPÖ-Chef Norbert Hofer zeigt die EU "durch die Flüchtlings- und Coronakrise auf, wie verletzlich dieses Konstrukt tatsächlich ist und wie es durch politischen Einfluss ausgehebelt werden kann und wird." Hofer betonte in einer Aussendung, die EU sei nicht mit Europa gleichzusetzen, "denn einerseits befinden sich nicht alle Staaten Europas in der EU und anderseits gibt es zum Glück noch eine gewisse Selbstbestimmtheit der einzelnen Länder."

(APA)