„Mockbuster“ nennt man billig produzierte Trittbrettfahrerfilme.
Mockbusters

Die Hollywood-Kopiermaschine

Wenn ein neuer Blockbuster erscheint, kommt zugleich oft auch ein billiger, schamloser Abklatsch davon: ein Mockbuster. Ein Studio in Los Angeles hat sich darauf spezialisiert.

Ein dünner Kerl mit spitzen Ohren und sein dicker Bruder stehen Rücken an Rücken und schauen uns entschlossen an. Hinter ihnen geht ein verwunschener, lila leuchtender Wald in eine Stadt über. Die Beschreibung unter dem Filmplakat verspricht eine Erzählung über Elfen und einen magischen Kristall. Klingt doch ganz nach dem jüngsten Disney-Pixar-Film, in dem zwei Elfenbrüder in einer modernen Fantasywelt die Magie wiederentdecken! Dass der Filmtitel auf dem Plakat „Homeward“ lautet statt „Onward“, könnte man glatt außer Acht lassen: Englische Titel werden bei uns ja oft in seltsamer Weise abgeändert. Und das Design des Schriftzugs ist doch eindeutig!

Wer den Film „Homeward“, der jüngst auf diversen Onlineplattformen erschienen ist, nun in Erwartung eines Pixar-Familienabenteuers kauft oder ausleiht, dürfte sich ziemlich wundern: Geboten werden 81 Minuten lang schlampig animierte, kahle Bilder, Figuren ohne nachvollziehbare Persönlichkeit, hölzerne Dialoge und eine lächerlich halbgare, inkonsistente Geschichte über einen Elfen, der seinen verhassten Ork-Bruder in einer fremden Stadt aussetzt, woraufhin ein jahrtausendealter Konflikt zwischen den Fantasy-Spezien wieder ausbricht . . . Mit „Onward“ hat das wenig zu tun. Was ist das für ein billiger, schamloser, absonderlicher Abklatsch?

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