Quergeschrieben

Eltern als Krisenmanager und ihre unbemerkte Selbstaufopferung

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US-CORONAVIRUS-PANDEMIC-CAUSES-CLIMATE-OF-ANXIETY-AND-CHANGING-RAPA/AFP/GETTY IMAGES/JOHN MOORE
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Familien sind gerade in Krisen unentbehrlich, brauchen aber mehr Anerkennung und Unterstützung. Auch wenn das Virus wieder fort ist.

Der Muttertag war heuer ein ganz besonderer Tag. Und das nicht nur, weil nicht wie sonst die Gaststätten und Restaurants überfüllt, sondern geschlossen waren. Dieser Tag sollte diesmal ganz besonders bewusst machen, was Mütter alles leisten (müssen), gerade in der aktuellen Krisensituation. Auch Väter stehen unter Druck, doch in der Praxis tragen die Frauen die Hauptlast. Viele von ihnen sind längst an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt.

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Jahrzehntelang hat man die Familien missachtet und familiäre Strukturen ausgehöhlt. Die Politik hat den Anspruch erhoben, dass der Staat und staatliche Einrichtungen es eigentlich besser können: Kleinstkinder sollten in Krippen untergebracht werden, statt sie zuhause selbst zu betreuen. Denn länger als einige wenige Monate aus dem Beruf auszusteigen sei gefährlich für Frauen. Hausfrauen kamen ohnehin im Denkmuster nicht mehr vor, sie galten als bedauernswerte Geschöpfe, die im Fall einer Scheidung in Armut landen. Das Recht hatte die Schienen dafür gelegt, dass diese Gefahr tatsächlich besteht. Alles wurde an den Vollerwerb von Vater und Mutter geknüpft, Teilzeitarbeit galt ebenfalls als Armutsfalle. Es wurde Propaganda für die Ganztagsschule gemacht, denn zuhause würden die Kinder nicht so gut betreut und gefördert. Alles wurde getan, damit Familien möglichst wenig Zeit miteinander verbringen können. Dahinter stand lange Zeit das Konzept, dass der Staat größtmöglichen Einfluss auf die Kinder ausüben und zu starke Individualisierung verhindern solle.

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