Kommentar

Ein (un)würdiges Gedenken

Online-Übertragung der virtuellen Gedenkfeier
Online-Übertragung der virtuellen GedenkfeierAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Beim verständlichen Versuch, sich mit der durch das Covid-19-Virus verursachten Ausnahmesituation zu arrangieren, geht manchmal das Augenmaß verloren. Da ist dann plötzlich von Chancen die Rede, auf die wir wohl gern verzichtet hätten.

Die 75. Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen wurde zwar mit viel digitalem Aufwand und Engagement gut über das Netz gebracht. Aber es war eine der letzten Möglichkeiten, noch lebende Zeitzeugen und Opfer an dem Ort zu versammeln, der einer nie vernarbenden Wunde dieses Landes gleicht.

Das offizielle Österreich findet (mittlerweile) in der Tradition Franz Vranitzkys die richtigen, wahren Worte. Alexander Van der Bellen hatte schon zuvor gemeint: „Mauthausen ist nicht vom Himmel gefallen. Der Holocaust war der grausame Endpunkt.“ Am Anfang standen „das Schweigen, das Wegschauen, als Antisemitismus und Rassismus ihre hässliche Fratze zeigten und schleichend von der Gesellschaft Besitz ergriffen“. Kanzler Sebastian Kurz betonte: „Wir erinnern uns daran, dass Österreicherinnen und Österreicher nicht nur Opfer, sondern auch Täterinnen und Täter waren.“

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