Kriminalität

Interpol-Chef warnt vor Handel mit gefälschtem Corona-Impfstoff

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Die Kriminalität habe sich schnell an die Pandemie angepasst, sagt der Interpol-Generalsekretär. Das sehe man bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken.

Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnt, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen könnten. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei, das Heilung oder Linderung verspreche, sagte Stock.

Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln zu sehen. "Es wird eine weitere große Welle geben, eine globale Welle, wenn wir im Bereich eines Impfstoffes vorankommen", sagte der Generalsekretär der internationalen Polizeiorganisation.

Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. "In dem Sinne, dass sie die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzt, um sich im Hinblick auf kriminelle Aktivitäten neu zu orientieren." Betroffen sei davon auch speziell das Gesundheitswesen - beispielsweise bei der Entsorgung kontaminierter Klinik-Abfälle.

Kriminelle unterwandern „legitime Wirtschaft"

"Wir sehen, dass organisierte Kriminelle in Asien gegenwärtig verstärkt versuchen, in diesen Markt einzudringen. Sie unterbieten sich im Preis, sie halten sich nicht an entsprechende Regularien und
versuchen sozusagen, die legitime Wirtschaft zu unterwandern." Stock
ging davon aus, dass diese Praktik auch in anderen Teilen der Welt
zu einem Problem werden könnte.

Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus und melden Entwicklungen im Bereich der organisierten Kriminalität.

(APA/dpa)

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