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Covid-19-Krise: Aktuelles vom globalen Transportmarkt

Stefan Krauter, CEO von cargo-partner
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Stefan Krauter, CEO von cargo-partner, über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Transportmärkte und wie Unternehmen derzeit gut beraten sind.

Covid-19 hat tiefste Auswirkungen auf die Transportmärkte. Große Lkw-Kapazitäten sind in Europa stillgelegt worden. Exorbitante Grenzaufenthalte, wie beispielsweise über eine Woche an der türkisch-bulgarischen Grenze und 14 Tage Quarantäne für Fahrer, machen Short-Sea- sowie Bahnverbindungen in Krisengebiete wie die Lombardei deutlich attraktiver. Aber auch Häfen, Bahnterminals und Luftfrachtumschlag sind nicht unverwundbar.

Teure Luftfracht von China nach Europa
So hatte das in New York marktdominante Lufthansa Frachtterminal mehrere Coronafälle zu verkraften. Ein Chaos, als mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen durfte! Verspätungen, Staus, Routenänderungen von Flügen waren die Folge, aber das Chaos wurde erfolgreich bewältigt. Chapeau! Zu beachten ist aber ein tagelanger Rückstau der Waren im Export von Hongkong und China. Zuletzt importierten die USA extrem viel persönliche Schutzausrüstung aus China. Luftfracht-Charterpreise von China nach Europa wurden hoch überzahlt. Das Angebot an Frachtflugzeugen ist knapp und richtet sich nach dem Meistbietenden. Derzeit sticht China andere Märkte aus. Luftfracht von China nach Europa wird wohl noch Monate so teuer bleiben.

Leercontainer als Mangelware
Aufgrund reduzierter Importe sind in Europa derzeit Leercontainer und vor allem leere Reefer-Container knapp geworden. Die Preise steigen und Transporte verzögern sich. Manche Exporte verlieren so ihre Grundlage. Kritisch, wenn Transporte überhaupt nicht, wie geplant, durchgeführt werden können. Das kann vor allem in der Seefracht richtig teuer werden. Wenn Häfen geschlossen werden, kommt es zu Themen wie Vertragserfüllung, Schiffsstandzeiten, Ersatzhäfen und Umfuhren. Im Falle von konventionellen Verschiffungen kommt das meist noch teurer als bei Containerverladung, die im Zweifelsfall zu empfehlen ist. Über „höhere Gewalt“ kann man trefflich juristische Diskussionen durch verschiedenste Rechtsräume gleichzeitig führen. Meiner Meinung nach trifft den Frachtführer die Pflicht zur Schadensminimierung, aber der Prinzipal des Geschäftes trägt das Gesamtrisiko. Dies vor allem vor dem Hintergrund der B/L-Bedingungen und eines jahrhundertealten Seerechts.

Die wirklichen Probleme am Transportmarkt
Der Transportmarkt agiert flexibel – außer es kommt zu wirklich großer Verknappung oder Transporte werden behördlich verboten. Die wirklichen Probleme sind Lockdowns von Ländern und Häfen und vor allem komplexe Lieferketten. Gut beraten ist hier, wer seine Bestellungen in längerfristigen, die Planung seiner Lieferanten unterstützenden Rahmenverträgen tätigt, bei kritischen Produkten alternative Anbieter beauftragt und sich durch entsprechende Lagerhaltung absichert. Realtime-Sendungsstatus und eine enge IT-Verbindung zum Logistiker, idealerweise auch im Purchase Order Management, helfen die Zukunft erfolgreich zu gestalten.


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