Kolumne. Neun Anti-Tipps, damit Mitarbeitergespräche garantiert schiefgehen. Achtung, Satire!
„Wir müssen reden": Kürzlich stieß ein Artikel dieses Titels auf einige Resonanz. Darin ging es um nicht unbedingt angenehme Feedbackgespräche anlässlich der Rückkehr ins Büro. Hier sind ein paar - definitiv nicht ernst gemeinte! - Tipps dazu:
- Zögern Sie solche Mitarbeiter- und Feedbackgespräche hinaus. Erstens sind sie unangenehm, zweitens haben Sie Besseres zu tun. Am besten, Sie kündigen sie an und verschieben sie dann mehrfach. Bis Sie vergessen haben, was Sie sagen wollten. Signal: Du bist mir eh nicht wichtig.
- Zu Beginn floskeln Sie herum. Herumfloskeln heißt, Phrasen wie: „Schön, dich wieder zu sehen“ oder „Danke, dass du Zeit gefunden hast“ zu dreschen. Das steigert die Unruhe des Mitarbeiters und ist Ironie pur, wenn danach etwas Negatives kommt.
- Reden Sie ohne Unterlass. Lassen Sie den Mitarbeiter bloß nicht zu Wort kommen. Am besten, Sie stellen Fragen und beantworten sie gleich selbst.
- Tintenfisch-Taktik. Versprühen Sie Wortnebel, aus denen man unmöglich klare Botschaften heraushören kann. Hauptsache, „Ich bin ok, du bist nicht ok“ kommt ´rüber.
- Versprühen Sie Angst. Das sollte derzeit kein Problem sein. Deuten Sie Stellenkürzungen, Bereichsschließungen, allerlei Unbill an, ohne es konkret auszusprechen (sonst könnte man Sie ja festnageln). Wenn Sie die Angst des Mitarbeiters förmlich riechen können, ist er bereit, zu allem Ja & Amen zu sagen.
- Falls er doch noch widerspricht und womöglich mit harten Fakten kontert, wischen Sie die Argumente vom Tisch. Nennen Sie sie „Schnee von gestern“ oder den speziellen Umständen geschuldet. Gehen Sie keinesfalls darauf ein.
- Sorgen Sie dafür, dass am Ende nichts Greifbares überbleibt. Sie haben Dampf abgelassen, das war das Wichtigste. Geben Sie dem Mitarbeiter nichts mit, woran er konkret wachsen kann.
- Dokumentieren Sie nichts. Motto: „Das merken wir uns eh.“ Noch ehe Sie den Raum verlassen, haben Sie es vergessen.
- Gehen Sie mit dem guten Gefühl nach Hause, eine großartige Führungskraft zu sein.
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