Landwirtschaft

19 Erntehelfer aus der Ukraine in Quarantäne

OBEROeSTERREICH: '220 ERNTEHELFER LANDEN MIT DEM ERSTEN FLUG AUS DR UKRAINE IN LINZ/OeSTERREICH'
OBEROeSTERREICH: '220 ERNTEHELFER LANDEN MIT DEM ERSTEN FLUG AUS DR UKRAINE IN LINZ/OeSTERREICH'FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR
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Ein am Freitag in Linz gelandeter Ukrainer wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Für die aus Kosovo erwarteten Arbeitskräfte fehlt noch das Visum - weil die österreichische Botschaft geschlossen hat.

Nicht nur Pflegekräfte, auch bei Erntehelfern hat sich Österreich in den letzten Tagen Unterstützung aus dem Ausland geholt. Von den Freitagabend am Linzer Flughafen gelandeten 213 Erntehelfern aus der Ukraine ist jedoch eine Person an Corona erkrankt. 19 weitere, die vier Betrieben zugeteilt wurden, müssten daher 14 Tage in Quarantäne, teilte der Gemüsereferent der Landwirtschaftskammer (LK) Oberösterreich, Stefan Hamedinger, mit. Für Montag, 18. Mai, sei ein weiterer Sonderflug von 250 Saisonarbeitern aus der Ukraine nach Linz geplant.

Wie auch schon am Freitag wird auch dieser wieder vom Verband der Obst- und Gemüseproduzenten Oberösterreich in Auftrag gegeben. Insgesamt würden in Oberösterreich noch 500 Erntehelfer aus Drittstaaten fehlen, meinte die oberösterreichische LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger am Montag in einer Pressekonferenz. Zudem würden aktuell rund 100 Asylwerber bzw. Asylberechtigte beschäftigt.

Schlimm sehe es vor allem bei den Frischgemüse-Produzenten aus. Dort würden vor allem Helfer aus dem Kosovo benötigt. Diese seit Jahren bewährten Kräfte besitzen seit Ende Februar eine Beschäftigungsbewilligung des AMS Oberösterreich. Sonderflüge wären prinzipiell wie auch aus der Ukraine möglich, doch es fehle das Visum, da die österreichische Botschaft in Skopje nach wie vor geschlossen sei, führte Langer-Weninger aus.

Erdbeeren, Marillen, Kirschen, Gurkerln

Jene 194 Ukrainer des ersten Sondercharters, deren als gesund gelten, sind bereits bei der Erdbeerernte im Einsatz. Anschließend werden sie noch Marillen und Kirschen pflücken. Saisonarbeiter werden aber auch für die Gurkerlernte dringend gebraucht. Wie Efko-Geschäftsführer Klaus Hraby sagte, gingen ihnen heute erstmals die eingelegten Delikatessgurkerl aus. Die Nachfrage sei in den ersten Wochen der Coronakrise besonders groß gewesen.

Das Einfliegen der zum Teil eingespielten Teams in der Vorwoche sei "ein erster wichtiger Schritt zur Linderung der aktuellen Notsituation", sagte der Obmann des Verbands der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ, Ewald Mayr. Aber nicht nur die fehlenden helfenden Hände, auch die anhaltende Trockenperiode im Frühjahr, bereiten laut Mayr den Gemüsebauern "großes Kopfzerbrechen".

Dabei habe das Jahr 2020 so vielversprechend mit einem feuchten Februar begonnen, blickte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) zurück. Dann blieb der Regen aus und mit "Corona hat sich alles schlagartig geändert". Die Krise habe aber auch gezeigt, wie wichtig die regionale Versorgung sei: "Allein zehn Prozent mehr regionaler Einkauf sichert rund 20.000 Arbeitsplätze", betonte er.

In Oberösterreich haben 2019 insgesamt 160 Betriebe den erwerbsmäßigen landwirtschaftlichen und gärtnerischen Gemüseanbau auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 1.800 Hektar betrieben. Sie haben laut LK 500 familieneigene Arbeitsplätze und beschäftigen rund 800 Arbeitnehmer ganzjährig. Hinzu kommen noch 1.500 Saisonarbeiter.

(APA)

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