Pop

Übermütiger Prince bot „Funky Music"

uebermuetiger Prince Funky Music
uebermuetiger Prince Funky Music(c) AP (AP Photo/Wireimage.com, Kevin Mazur)
  • Drucken

Der kleine US-Star verwandelte die Wiener Stadthalle mit Funk- und Soul-Grooves in ein Tollhaus. Etwa 14.000 Besucher kamen in die Stadthalle. Der Multinstrumentalist brillierte vor allem an der Gitarre.

Das nicht gerade gemütsaufhellende Ambiente der Wiener Stadthalle wurde gleich zu Beginn mit dem Klassiker „Purple Rain" lila eingenässt. Der diente anderswo auf der kurzen Europatournee als Zugabe, in Wien war er als Auftakt geradezu ideal: Nur in Österreich verlief der Kartenverkauf ein bisserl zäh. Bloß etwa 14.000 Besucher kamen in die Stadthalle, viele verloren in den letzten Jahren die Fühlung zum kleinen Mann aus Minneapolis. Denn famose Alben wie „Planet Earth", „3121" und „Lotus Flow3r" vertrieb er nur über britische Tageszeitungen oder das Internet, den durchschnittlichen Austro-Fan erreichten sie nicht.

Kein Problem, da sich Ihre Hoheit zum Best-of-Programm entschlossen hatte: Prince präsentierte kein einziges Stück des neuen Albums „20TEN", stattdessen - übermütig - gut abgehangene Hits wie „1999", „Cream" und „Let's Go Crazy".

Der Funk kam nicht zu kurz: „Musicology" groovte knochentrocken, es gab Coverversionen von „Play That Funky Music", „I Want To Take You Higher" und „Everyday People". Auch den Jackson 5 wurde ein üppiges Prince-Treatment zuteil.

Der nur 1,58 m große Multinstrumentalist brillierte vor allem an der Gitarre, die er mit fast unmenschlicher Leidenschaft spielte. „If you're lookin' for the man that will walk away from responsibility, I ain't the one", beteuerte er mit viel Gift in der Stimme in der Ballade „The One", die mehr Drama bot als einst James Brown in „It's A Man's Man's Man's World". Das versponnene „Mountains" und das wild wuselnde „Controversy" waren weitere Highlights.

Die Setlist

Purple Rain
Let's go crazy
Delirious
1999
Shhh
Cream
Dreamer
Stratus
Glamorous Life (Sheila E without Prince)
The Question of U (Intro)/ "The One" with "Falling" (Alicia Keys)
Electric Man!
Musicology
Take me with U
Kiss
Nothing compares 2 U
The bird
Jungle love
Play that funky music white boy
Controversy
A love bizarre
Dance Disco Heat
How come U don't call me anymore
Mountains
Shake your body (The Jacksons)
Everyday people
I wanna take you higher
Old Skool Company
Peach

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.07.2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.