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Kultur-Neustart: Nur mit Maske ins Museum

Maskenpflicht im Museum
Maskenpflicht im MuseumAPA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Die Eckpunkte, unter welchen Voraussetzung die Museen, Bibliotheken, Büchereien und Archive ab Freitag wieder für die Besucherinnen und Besucher öffnen dürfen, sind fixiert.

Die Museen und Büchereien öffnen wieder, zumindest teilweise. Doch welche Regeln gelten, wenn man dort ist? Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) hat das spezifiziert, was schon bekannt war. Pro Museumsgast müssen zehn Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Überdies sind Besucher verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz oder ein Face-Shield zu tragen und auch den üblichen einen Meter Abstand zu halten. Beim Personal kann die Verpflichtung zu einem Mund-Nasen-Schutz entfallen, wenn jemand etwa an der Kasse sitzt, die mit entsprechender Schutzvorkehrung versehen ist.

Die zehn Quadratmeter Flächenvorgabe pro Besucher zielt auf die zulässige Höchstzahl von sich gleichzeitig in einem Museum befindlichen Personen ab. Wenn ein Haus also beispielsweise 5.000 Quadratmeter an Ausstellungsräumen, Gänge und Stiegen bis hin zum Shop aufweist, können sich 500 Besucher gleichzeitig darin aufhalten.

Zeitlich können sich Kunstfreunde grundsätzlich so lange in einer Institution aufhalten, wie es ihnen beliebt. Auch Vorbuchungen von Zeitslots im Internet sind nicht notwendig - mit der möglichen Folge, dass man eventuell vor Ort warten muss, bis man hinein darf. "Es obliegt den Kultureinrichtungen, wie das dann organisiert wird", umriss Lunacek das Konzept. Die Zehn-Quadratmeter-Regel gilt indes nicht für den einzelnen Ausstellungsraum - solange der Sicherheitsabstand von einem Meter gewahrt wird. "Das Personal, das in den meisten Museen in den Räumen anwesend ist, muss auch darauf achten, dass dieser eine Meter Abstand eingehalten wird", machte Lunacek deutlich.

Auch Führungen oder Workshops sollen bei Beachtung dieser Parameter erlaubt sein. "Kunstvermittlungsprogramme im Ausmaß bis zu zehn Teilnehmern sind möglich", kündigte die Staatssekretärin an: "Damit sind für die Kunstvermittlerinnen und -vermittler gewisse Arbeitsoptionen gegeben."

Festspiele dürfen hoffen

Noch stehen die Vorgaben für den Veranstaltungssektor aus. "Mein Ziel ist, noch diese Woche einen Stufenplan für die nächsten Monate auf den Weg zu bringen. Hier bin ich mit dem Gesundheitsministerium und den Vertretern der verschiedenen Branchen in engem Kontakt, um möglichst bald konkrete Lockerungen anzustoßen für den Veranstaltungsbereich - also etwa das Theater oder die Kinos“, so Lunacek. Eine Prognose, ob unter diesen Voraussetzungen die noch in Schwebe befindlichen Salzburger und Bregenzer Festspiele hoffen dürfen, ließ sich Lunacek indes nicht entlocken.

KHM und Belvedere sehen Besuchsregeln positiv

Zufrieden angesichts der Umstände zeigte sich Sabine Haag als Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM) mit den Parametern zur Öffnung der Museen. So könne man etwa mit der Vorgabe von zehn Quadratmetern pro Besucher gut arbeiten: "Die stellen für uns überhaupt kein Problem dar."

Schließlich rechne man mit einem deutlich reduzierten Andrang ohne Schulklassen und ausländische Touristen, so Haag. Der Vorteil für die Besucher: "Es wird ein entspannteres Museumserlebnis.“ Man forciere das Onlineticketing, stelle aber auch einen Ticketcontainer für Besucher vor Ort auf. Der Umstand, dass die Gäste des Hauses einstweilen Maske tragen müssten, lasse sich derzeit aus Gesundheitsgründen nicht vermeiden. Man versucht das Ganze insofern positiv zu sehen, als dass man im KHM-Shop künstlerisch gestaltete Exemplare feilbietet.

Auch in den Augen von Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig stellt die Zehn-Quadratmeter-Regel ihre Häuser nicht vor Probleme. Im Unteren Belvedere, das bereits am Freitag (15. Mai) öffnet, müsse man mit dieser Regel die Anzahl der Besucherinnen und Besucher nicht kontingentieren. "Und im Oberen Belvedere nutzen wir für die Kontrolle der Aufenthaltsquoten unser Time-Slot-System", so Rollig.

Im Eingangsbereich setze man auf Glastrennwände zu den Kassen und Desinfektionsstationen. Das Team sei speziell geschult und die Reinigungsfrequenz erhöht. Man plane im Unteren Belvedere täglich sechs kostenlose Führungen in Kleingruppen zu neun Personen. "Wir freuen uns auf die Wiederöffnung und setzen auf einen ruhigen und entspannten Museumsbesuch", so Rollig.

(APA)

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