Mit etwas Verspätung ist er nun da – ein Antikörpertest, der auch bei sehr geringer Durchseuchung wie in Österreich zuverlässige Ergebnisse liefert. Eine wichtige Information bleibt aber auch er schuldig. Nach diesem „Heiligen Gral" wird weiter gesucht.
Seit rund zwei Monaten wird darüber geredet, passiert ist (fast) nichts. Großflächige Antikörpertests – also Blutuntersuchungen, um herauszufinden, ob jemand eine Infektion mit dem Coronavirus hinter sich hat und möglicherweise eine Zeit lang immun ist – waren in Österreich bisher kaum sinnvoll, weil die Durchseuchung mit höchstens 0,15 Prozent der Bevölkerung (laut Stichprobentest Ende April) äußerst gering sein dürfte.
Selbst bei Tests mit einer Sensitivität sowie Spezifität von jeweils 98 Prozent wäre die Zahl der falsch positiven Ergebnisse sehr hoch. Die Sensitivität gibt an, wie viele infizierte Menschen ein Test als infiziert erkennt. Sind also 100 Menschen infiziert und der Test zeigt 98 als positiv an, weist er eine Sensitivität von 98 Prozent auf. Die Spezifität wiederum gibt Auskunft darüber, wie viele Nichtinfizierte als nicht infiziert erkannt werden.
Für Antikörpertests gilt grundsätzlich: Je niedriger die Dunkelziffer, desto unsicherer sind die Ergebnisse. Ein Durchbruch ist nun dem Schweizer Unternehmen Roche gelungen – mit dem weltweit zuverlässigsten Antikörpertest, der vor wenigen Tagen auf den Markt kam. Er weist eine Spezifität von 99,8 Prozent sowie eine Sensitivität von 100 Prozent auf.