Coronakrise

Handelsverband fordert 500 Euro "Helikoptergeld"

Geld verschenken würde die Konjunktur ankurbeln und die Kaufkraft stärken.

Um den Konsum in Österreich wieder anzukurbeln, fordert der Handelsverband die Ausgabe von Schecks im Wert von mindestens 500 Euro an alle Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich – vom Kind bis zum Pensionisten. Geld verschenken würde die Kaufkraft stärken, meinte die Handelslobby zu ihrem "revolutionären Konzept", wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.

Das Konzept von Helikoptergeld ist nicht neu. Währungshüter und Notenbanken diskutieren das Verteilen von frisch gedrucktem Geld - quasi aus dem Hubschrauber - als letzten Ausweg zur Anfachung der Inflation immer wieder, bisher meist in der Theorie. Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie und der dadurch ausgelösten weltweiten Wirtschaftskrise denken aber mehrere Länder ernsthaft darüber nach. In den USA sind Barschecks an die Bürger bereits beschlossen worden. Japan erwägt ebenfalls Helikoptergeld.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte zuletzt in einem Brief an einen EU-Abgeordneten, dass der EZB-Rat noch nie über sogenanntes "Helikoptergeld" diskutiert hat. Daher habe er auch keine Position zu dem Thema eingenommen, schrieb die Notenbankchefin. Solche Geldspritzen an alle Bürger gelten als letztes Mittel der Geldpolitik, wenn alle anderen Instrumente schon ausgereizt sind. Das Bild vom Geld, das aus dem Hubschrauber abgeworfen wird, stammt vom berühmten US-Ökonomen Milton Friedman aus dem Jahr 1969.

(APA)

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