Menschenleere Straßen in der Innenstadt Wiens waren bis vor wenigen Monaten genauso unvorstellbar wie ihre Auswirkungen.
Falsche Annahmen

Die Irrtümer während der Corona-Krise

Fünf Monate nach Ausbruch der Krankheit steht fest: Eine Reihe von anfänglichen Vorhersagen und Annahmen traf nicht ein. Mit einer Pandemie dieser Dimension waren wir in vielerlei Hinsicht massiv überfordert.

Was rund um den Jahreswechsel als „mysteriöse Lungenkrankheit aus China" begann, die angeblich nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, bestimmt mittlerweile den Alltag von Milliarden Menschen. Wie eine Naturgewalt brach die Coronavirus-Pandemie über die Welt herein. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach sogar von einem „Krieg gegen einen unsichtbaren Feind", als er die europaweit strengsten Ausgangsbeschränkungen und Isolationsmaßnahmen anordnete. Endgültig gewonnen ist der Kampf gegen das Virus trotz großer Fortschritte noch nicht. Daher ist es eigentlich zu früh für einen Rückblick. Wagt man ihn dennoch, werden ein paar fundamentale Irrtümer deutlich. Annahmen und Prognosen, die sich als falsch erwiesen haben. Hoffnungen, die sich nicht erfüllten.

Wirksame Medikamente

Bis heute gibt es keine wirksame medikamentöse Behandlung von Covid-19. Selbst das vielversprechendste Mittel Remdesivir, das einst gegen Ebola entwickelt wurde, verkürzt die Krankheit im günstigsten Fall um ein paar Tage. Dabei war in den Wochen nach dem Ausbruch von Sars-CoV-2 die gängige Meinung die, dass man rasch Anleihen aus anderen Virusinfektionen nehmen und die Erkrankung mit bestehenden Medikamenten erfolgreich behandeln kann. Und zwar, indem schwere Verläufe deutlich abgemildert und Todesfälle reduziert werden.

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