Interview

„Die Nationalbank hat versucht, die FMA anzupatzen“

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ehemalige FMA-Vorstand und künftige Hypo-OÖ-Generaldirektor, Klaus Kumpfmüller, gibt einen Einblick in die Hintergründe der gescheiterten FMA-Reform und kritisiert den Einfluss der Nationalbank in der Aufsichtsbehörde.

Sie wurden Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA) mitten in der Eurokrise, einer Folge der Finanzkrise von 2008. Erwartet uns nach Corona ein ähnliches Szenario?

Was die Auswirkungen auf die Realwirtschaft angeht, ist es sogar noch schlimmer als die Finanz- oder Staatschuldenkrise. Aber die Banken sind viel besser aufgestellt, sie haben ihr Eigenkapital seit der Finanzkrise verdoppelt, können diesen Schock gut abfangen. Die Risikopuffer sind genau für solche Stresssituationen vorgesehen.

Haben wir das Schlimmste noch vor uns?

Ich glaube wir werden in Österreich gut durch die Krise kommen. Wenn die Wirtschaft im Sommer wieder anspringt, kann man da einiges aufholen. Das wird von Branche zu Branche unterschiedlich sein, aber unser starker Dienstleistungssektor könnte nach dem Durchtauchen der Krise von Vorteil sein.

Nach Ihrem Rücktritt im Jänner bei der FMA haben Sie auch das Schlimmste hinter sich – Ihr Vorstandskollege Helmut Ettl hat Ihnen die sieben Jahre bei der FMA nicht einfach gemacht.

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