Die Reform des Unternehmensstrafrechts sorgt für Empörung. Kriminelle Manager würden zu Unrecht geschützt, sagen die Kritiker. Vorbild für den deutschen Entwurf war das österreichische Pendant.
Die Diesel-Affäre und der Cum-Ex-Skandal haben auch die letzten Kritiker in Deutschland davon überzeugt, dass eine Reform des Wirtschaftsstrafrechts längst notwendig ist. Darum haben sich die Koalitionspartner auch darauf geeinigt, sie in dieser Legislaturperiode umzusetzen.
Kürzlich hat nun die deutsche Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) nach langwierigen Verhandlungen mit der CDU einen Gesetzesentwurf präsentiert. Für ihn ist das österreichische Unternehmensstrafrecht Pate gestanden. Österreich hat bereits im Jahr 2006 das sogenannte Verbandsverantwortlichkeitsgesetz erlassen. Bei unseren Nachbarn soll das neue Regelwerk den klingenden Namen „Gesetz zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft“ tragen.