Dokumentarfilm

Michael Moore will uns loswerden

Planet of the Humans
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Grüne Energie ist ein Betrug, die Ökos sind korrupt: Mit „Planet of the Humans“ verstört Polit-Aktivist Moore sein eigenes Lager. Da hilft nur noch das Aussterben.

Das sieht ja übel aus: Kahle Bäume säumen eine abgeholzte Bergkuppe, Nebelschwaden ziehen vorbei, die Szenerie wirkt so trostlos wie bedrohlich. Der geübte Betrachter von Öko-Dokus glaubt zu wissen, was jetzt kommt: Hier wollen böse Konzerne eine Kohlenmine graben oder Kinder in Afrika zwingen, nach giftigen Elementen zu schürfen. Aber weit gefehlt: Es geht um einen Windpark in Vermont. Denn, so die Botschaft von „Planet of the Humans“: Erneuerbare Energie ist so zerstörerisch wie fossile, Umweltaktivisten sind korrupt, und die „grüne Revolution“ dient nur dazu, die Reichen noch reicher zu machen.

Eines muss man Michael Moore lassen: Er versteht es immer noch, zu provozieren. Dem gefeierten Dokumentarfilmer und Politaktivisten wäre der Applaus seines treuen Publikums sicher gewesen, hätte er für sein Debüt im Klima-Genre der kleinen Greta zugejubelt und auf Trump eingedroschen. Aber nein, er macht sich neue Feinde im eigenen, „progressiven“ Lager. Es hagelt Kritik von entsetzten Experten und Umweltschutzorganisationen. Leise kichern Moores neue Sympathisanten: Klimawandel-Leugner, Öl-Lobbyisten, Rechtsextreme. So gegen den Strich zu bürsten, zeugt immerhin von Mut.

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