US-Handelsbann

Trump verlängert Sperre gegen Huawei und ZTE

APA/AFP/NICOLAS ASFOURI
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Inmitten der anhaltenden Corona-Pandemie unterzeichnet US-Präsident Donald Trump eine Verlängerung des Handelbanns. Huawei und ZTE wird Spionage vorgeworfen. Ein kürzlich veröffentlichter Sicherheitsbericht stellt dem Huawei-Netz gute Noten aus.

Für den chinesischen Hersteller Huawei bleibt die Situation weiterhin angespannt. US-Präsident Donald Trump hat den Handelsbann um ein weiteres Jahr verlängert. Damit bleiben weiterhin US-Unternehmen jegliche Geschäfte mit chinesischen Netzwerkausrüstern untersagt. Am Mittwoch verlängerte er das im Mai 2019 unterzeichnete Dekret, mit dem er einen Nationalen Notstand.

Seit jeher hat Trump dabei die Marktführer Huawei und ZTE im Visier. Die USA unterstellen den beiden Unternehmen, in Netzwerkkomponenten technische Backdoors eingerichtet zu haben, wodurch der chinesischen Regierung Zugang zur Überwachung gewährt wird. Er fordert deshalb den Ausschluss der Konzerne vom Aufbau der Funknetze für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Mobilfunkmasten und ältere Komponenten der Hersteller sind in den USA jedoch weiterhin in Betrieb. Im Visier hat Trump dabei vor allem Marktführer Huawei und ZTE. Einem Insider zufolge wird das Handelsministerium allerdings zugleich eine temporäre Lizenz verlängern, die es US-Unternehmen erlaubt, unter bestimmten Bedingungen trotzdem Geschäfte mit Huawei zu machen. 

Zwischenzeitlich veröffentlichte die ERNW, ein deutscher Sicherheitsdienstleister einen Prüfbericht über die Sicherheit der 5G-Kernetze. Huawei stellte dafür die Quellcodes der Unified Distributed Gateways (UDG) zur Verfügung. Der IT-Dienstleister kam dabei zu dem Schluss, dass die Qualität des Quellcodes ein guter Indikator dafür sei, dass „Huawei einen ausgereiften und angemessenen Softwareentwicklungsprozess für UDG eingerichtet hat“. In weiterer Folge heißt es in dem Prüfbericht, dass „die 5G-Kernnetze von Huawei sicher und zuverlässig“ sind.

Die Netzwerksparte Huaweis ist von Trumps Handelsbann kaum berührt, da viele europäische Länder trotz Protesten aus den USA weiterhin beim 5G-Ausbau auf Huawei setzen. Die Auswirkungen am Handymarkt sind jedoch gravierender. Huawei kann für seine Smartphones nicht wie bisher auf die Google-Software zurückgreifen. Auch die Google-Mobile-Services fehlen, weswegen Nutzer Dienste wie Maps, Gmail oder auch YouTube nicht wie gewohnt als App nutzen können. Der chinesische Tech-Riese baut seit nun mehr als einem Jahr einen eigenen App-Store auf, um seinen Nutzern Alternativen bieten zu können.

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