Geldanlage

Renditen mit Regenschirm

(c) Marin Goleminov
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Die Corona-Pandemie bescherte dem Wirtschaftswachstum aber auch den weltweiten Börsen einen gewaltigen Einbruch. Die Turbulenzen kann man mit einem konservativen Portfolio zumindest ruhiger durchtauchen. Top-Privatbanker verraten, wie sie dabei vorgehen.

Der Schrecken sitzt vielen Anlegern noch tief in den Knochen. Und das ist auch kein Wunder. Ende Februar steckte die Corona-Pandemie die weltweiten Börsen an, und löste einen gewaltigen Kurssturz aus. Zwar konnten viele Märkte verlorenes Terrain wieder ein wenig wettmachen. Doch allzu sehr sollten sich Anleger noch nicht zurücklehnen, mahnen die Privatbanker. Dieter Hengl, Vorstandsvorsitzender der Schoellerbank, rechnet auch in den kommenden Monaten mit reichlich Schwankungen und sagt: „Niemand weiß, wie sich die Börsen tatsächlich entwickeln werden.“
Ähnlich lautet der Tenor in anderen Häusern. Robert Löw, Vorstandsvorsitzender der Liechtensteinischen Landesbank Österreich (LLB Österreich), gibt sich bei der jüngsten Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten vorsichtig: „Die aktuelle Konjunkturaussicht für die kommenden sechs bis zwölf Monate ist von den Aktienmärkten zu optimistisch gepreist. Es sind nach wie vor viele Fragen, etwa welche Unternehmen die Krise nicht überleben werden, noch offen.“ Die exakten Auswirkungen der aktuellen Situation auf das zukünftige Wirtschaftswachstum und die Dauer der Rückkehr zur Normalität seien damit unklar.

Vorerst geht es volatil seitwärts

(c) Gregor Käfer

Doch wann könnte sich das Blatt wenden? Löw meint dazu: „Erst wenn sich eine konjunkturelle Aufwärtsbewegung ausgehend von sehr tiefen Niveaus abzeichnet, rechnen wir mit einer nachhaltigen Trendwende an den Aktienmärkten, bis dahin bestenfalls mit volatilen Seitwärtsmärkten.“
An Unterstützung für die Märkte mangelt es jedenfalls nicht. Sowohl die Notenbanken als auch zahlreiche Staaten haben enorme Rettungsprogramme gestartet. Allein die US-Notenbank – Fed – sowie die Europäische Zentralbank (EZB) entschlossen sich zuletzt, ihre Anleihekaufprogramme vorerst unbegrenzt laufen zu lassen. Wie ernst es den Währungshütern mit den Stützungsmaßnahmen ist, verdeutlichen die jüngsten Schritte: Seit April greifen beide Notenbanken auch bei Unternehmensanleihen zu, die aufgrund der Corona-Krise ihre gute Bonitätsnote verloren haben, und in das riskantere Hochzinssegment – oftmals auch als Ramsch bezeichnet – herunterfallen.
Solche Eingriffe beeinflussen die Rentenmärkte gehörig. Allen voran werden die Renditen auf diese Weise künstlich tief gehalten, damit sich Staaten und Unternehmen in Krisenzeiten wie diesen die Finanzierungskosten leisten können. Und wie schätzen die Experten die weitere Entwicklung ein?

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