Wohngeschichte

St. Gilgen: Vom Wochenendhaus zum Wohnsitz

Das Haus im Salzkammergut-Stil wurde 1899 erbaut.
Das Haus im Salzkammergut-Stil wurde 1899 erbaut. Barbier
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Familie Bayer hat ihr Leben von Salzburg nach St. Gilgen verlegt – in ein liebevoll renoviertes Haus mit zeitlosem Mobiliar.

Das Haus mit den dunklen Holzbalkonen ist schon von der kurvenreichen Straße aus deutlich sichtbar – seit 1898. „Die Zahl war in einem Deckenbalken eingeschnitzt, den wir bei den Renovierungsarbeiten entdeckt haben“, erzählt Edeltraud Bayer, die Hausherrin.
Die vierköpfige Familie hat bis vor ein paar Jahren in der Stadt Salzburg gelebt und das Haus eigentlich nur als Feriendomizil genützt – bis sie festgestellt haben, dass sie hier draussen am Land, so direkt am See, einfach viel besser leben können. „Eine unschlagbare Lebensqualität rund um die Uhr zu haben – da nimmt man den etwas längeren Anfahrtsweg in die Stadt in Kauf“, sagt Bayer. Bei Schönwetter werden die grün-weiß gestreiften Markisen auf der Terrasse mit Blick auf den See schon zeitlich in der Früh ausgerollt. Von hier aus hat man den besten Blick auf das bunte Treiben im Dorf und rund um den Hafen.

Regionale Baumaterialien

„Ein Haus ist wie eine kuschelige Wolldecke,“ meint die Hausherrin. Die gemütliche Wohnküche im ersten Stock mit Esstisch, Sitzecke und dem Sammelsurium an Häferln und Gläsern ist das Zentrum des Bayerschen Familienlebens. Hier wird gekocht, getratscht, gearbeitet und gelacht. Das türkisblaue „Salzkammergutgrün“ zieht sich durchs ganze Haus. „Im ersten Stock wurden auch die Türen von uns in diesem Farbton gestrichen,“ erzählen die Bayers. Das dreistöckige Haus wurde 1990 erstanden, danach mit Hilfe des St. Gilgner Architekten Hans Moosgasser auf liebevollste Weise renoviert. Aus neu wurde alt, vorgegangen wurde hier mit viel Behutsamkeit und Fingerspitzengefühl. „Zwei Jahre lang hat der aufwendige Umbau gedauert. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben uns sehr bemüht, das Haus vom Keller bis zum Dach wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen. Und deshalb auch, so gut es ging, nur alte und regionale Materialien verwendet.“ Vor allem die Bausünden der Vorbesitzer sollten beim Umbau ausgemerzt werden. Der unansehnliche Linoleumboden wurde entfernt, dafür ein Holzboden sowie Balkontüren und Holzkastenfenster im regionalen Stil eingesetzt.

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