Statistik

Ein Drittel Österreichs "coronafrei", Anschober überlegt schnellere Öffnung ab Juni

CORONAVIRUS: PK 'ANTIKOeRPERTESTS - QUALITAeTSSICHERUNG UND ANWENDUNGSGEBIETE': ANSCHOBER
CORONAVIRUS: PK 'ANTIKOeRPERTESTS - QUALITAeTSSICHERUNG UND ANWENDUNGSGEBIETE': ANSCHOBERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Zahl der Erkrankten ist erstmals seit Mitte März unter 1000 gefallen. Ein Ampelsystem für regionale Einschränkungen lehnt der Gesundheitsminister ab.

Geht es nach den offiziellen Tests, ist ein Drittel Österreichs "coronafrei". Gemäß den vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Daten wurde nämlich in 33 von 94 Bezirken seit 14 Tagen keine Neuinfektion registriert. Sollte alles gut gehen, könnte eine Öffnung ab Juni  beschleunigt werden, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Donnerstag.

949 Menschen sind in Österreich mit Stand Donnerstagfrüh (8.00 Uhr) aktuell mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Erstmals seit 16. März wurde damit die Zahl von 1000 derzeit an SARS-CoV-2 erkrankten Menschen im Land unterschritten. Bisher gab es bundesweit in Summe 15.980 positive Testergebnisse. 234 Menschen befanden sich aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, davon lagen 54 auf Intensivstationen. 626 Menschen sind in Österreich bisher an einer Erkrankung an oder mit Covid-19 verstorben. Von Mittwoch auf Donnerstag starben zwei Menschen aus Niederösterreich.

Seit der weitgehenden Zurücknahme der Ausgangsbeschränkungen mit 1. Mai haben sich die Zahlen bei den Neuinfektionen insgesamt nur geringfügig verändert. Aus der einstigen "Corona-Hochburg" Tirol werden täglich nur noch wenige neue Fälle gemeldet. Einzig in der Millionenstadt Wien und in Niederösterreich sind die täglichen Zuwächse - wie auch die Zahl der Genesenen - manchmal zweistellig.

Beschleunigung ab Juni?

Anschober kündigte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag an, die Situation in der ersten Juni-Hälfte vertiefend prüfen zu wollen. "Wenn es ein gutes Ergebnis ist, könnte es durchaus auch zu einer Beschleunigung von Öffnungsmaßnahmen führen", sagte der Minister.

Ein regionales "Ampelsystem" wie in Deutschland lehnte der Minister auf Nachfrage allerdings ab. Vorgeschlagen hat ein solches Ampelsystem für Deutschland das Robert Koch Institut. Demnach soll es regionale Einschränkungen geben, wenn die wöchentlichen Neuinfektionen in einem Bezirk 50 Fälle pro 100.000 Einwohner überschreiten. Für Österreich hat der Complexity Science Hub ein solches System online gestellt. Hier liegt der Grenzwert bei zehn Fällen je 10.000 Einwohner binnen 14 Tagen.

Derzeit stünde eine solche Ampel in den allermeisten österreichischen Bezirken auf Grün. Denn nur in zwölf von 94 Bezirken liegt die Zahl der bestätigten Neuinfektionen pro 10.000 Einwohner über eins. Am meisten sind es demnach - wegen zahlreicher Infektionen in einem Pflegeheim - im steirischen Bezirk Weiz, in Horn und in Wien. In den allermeisten Bezirken liegt die Infektionsquote dagegen unter 1 und damit im grünen Bereich, in 33 Bezirken wurde in den vergangenen 14 Tagen sogar überhaupt keine Neuinfektion mehr registriert.

„Minimieren, minimieren, minimieren"

„ich glaube nicht, dass das ein gutes Vorbild für Österreich ist“, sagte Anschober zum deutschen Vorgehen. Es suggeriere, dass unter dem Grenzwert von 1 kein Problem bestehe. Österreichs Ziel sei es, auch unter einem Grenzwert von 1 zu „minimieren, minimieren, minimieren“, so Anschober.

Österreich werde daher weiterhin alle 14 Tage Öffnungsschritte setzen. Bei regionalen Infektionsherden müsse man zwar regional eingreifen. Dies allerdings auf Basis von Clusteranalysen, Evaluierungen und Kontrollmaßnahmen.

(APA)

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