Skandal

Verfahren gegen LASK eingeleitet, Linzer erstatten Anzeige

Raiffeisen-Arena in Pasching
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Der LASK soll Corona-Regeln missachtet und ein reguläres Mannschaftstraining abgehalten haben. Der Klub selbst erstattete Anzeige wegen eines Einbruchs.

Die Fußball-Bundesliga hat am Donnerstag beim zuständigen Senat 1 ein Verfahren gegen den LASK eingeleitet. Laut einer Aussendung wurden der Liga Videos übermittelt, welche die Abwicklung eines regulären Mannschaftstrainings zeigen. Derzeit sind aber aufgrund der Corona-Vorgaben nur Einheiten in Kleingruppen und in vorgegebenen Abständen erlaubt.

Während der Corona-Pause zählte der LASK zu jenen Klubs, die sich kritisch zu einer möglichen Fortsetzung äußerten. Erst vor wenigen Tagen erfolgte ein öffentlich verkündeter Meinungsumschwung. Von den Linzern gab es zu den Vorwürfen vorerst noch keine Stellungnahme.

Erst vor wenigen Tagen war bei einem LASK-Training die Polizei aufgetaucht, um zu kontrollieren, dass die Oberösterreicher wie vorgeschrieben in Kleingruppen trainieren und die vorgeschriebenen Abstände einhalten.

Der Strafrahmen wegen eines möglichen Verstoßes gegen den Grundgedanken des Fairplay reicht laut Paragraf 111a der ÖFB-Rechtspflegeordnung von einer Ermahnung über eine Geldstrafe und Punkteabzüge bis zu einem Zwangsabstieg und einem Ausschluss aus dem ÖFB.

Scharfe Kritik der Konkurrenz

In der gemeinsam formulierten Aussendung empörten sich die übrigen elf Oberhaus-Klubs. "Pures Gift für unsere Bemühungen und einfach nur disziplinlos und egoistisch", erklärten die Austria-Vorstände Markus Kraetschmer und Peter Stöger. "Wir sind schockiert und fassungslos über die Vorgehensweise des LASK. Seit vielen Monaten arbeiten wir gemeinsam so hart an Perspektiven, nicht nur für den österreichischen Bundesliga-Fußball. Offensichtlich sind sich nicht alle Clubs und Personen dieser großen Verantwortung bewusst", erklärte Stephan Reiter, Kaufmännischer Geschäftsführer von Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

"Nachdem wir nun erste wichtige Schritte in Richtung Normalität gehen konnten, ist es umso bedauerlicher, dass ein Mitglied unserer Bundesliga alle Vorgaben der Behörden buchstäblich mit Füßen tritt. Durch ein herkömmliches Mannschaftstraining wollten sich die Oberösterreicher einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen, verletzen damit massiv den Fair-Play-Gedanken und gefährden zudem die weitere Fortführung unseres Sports", sagten die beiden Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek und Zoran Barisic.

Altach-Geschäftsführer Christoph Längle erinnerte ebenfalls an die großen Anstrengungen, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu ermöglichen. "Dementsprechend glücklich waren wir, als am Dienstag seitens des Gesundheitsministeriums die Zustimmung zu den geplanten Maßnahmen erfolgte. Leider hat ein Club dieses Vertrauen missbraucht und die Fair-Play-Regeln mit Füßen getreten. Die dabei entstandenen Bilder machen uns sehr wütend, weil der Fußball dadurch großen Schaden nimmt", erklärte Längle mit.

Noch einen Schritt weiter ging die Admira. "Die Vorkommnisse haben uns zutiefst erschüttert und lassen uns sprachlos zurück. Der FC Flyeralarm Admira behält sich für alle Eventualitäten sämtliche rechtliche Schritte vor", teilte Präsident Philip Thonhauser mit.

Linzer zeigen „Wirtschaftsspionage“ an

Die Linzer wiederum hatten ihrerseits etwa eine Stunde zuvor "Wirtschaftsspionage" beklagt und von zwei vermummten Verdächtigen berichtet, die in der Nacht auf Mittwoch in die Raiffeisen-Arena eingebrochen waren und dort eine Überwachungskamera angebracht hatten.

(APA)

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