Neuvorstellung

Seat Leon: Durchgängig sei das Leuchtenband

Neuer Seat Leon Kombi und neues Must-have: Leuchtenband und Effektblinker.
Neuer Seat Leon Kombi und neues Must-have: Leuchtenband und Effektblinker.(c) Juergen Skarwan
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Und dynamisch das Blinksignal: Der neue Seat Leon hat aber weit mehr als nur „eye candy“ zu bieten – unter anderem einen Kombi gar stattlichen Ausmaßes. Innen weht ein Hauch von Lambo.

Wien. So schnell kann es gehen: Innert weniger als fünf Jahren wandelte sich die VW-Tochter Seat vom beklagten Sorgenkind zum gefeierten Helden des Konzerns. Zwar gehen in der Seat-Zentrale in Barcelona nicht alle Träume in Erfüllung – die schon fix geglaubte Federführung bei der Entwicklung künftiger kleiner Elektroautos der Gruppe hat VW wieder an sich gezogen –, doch die jährlichen Zuwachsraten der Marke mag man nach Jahren im Jammertal gerne als traumhaft bezeichnen. In Österreich stieg Seat im Vorjahr bei den Neuzulassungen erstmals zur Nummer drei auf (hinter Skoda und VW).

Und dieser Kandidat hat daran keinen unwesentlichen Anteil: der Leon, der Golf nach spanischer Interpretation. Der erfolgreiche Kompakte hat alles, was die neuzeitliche Handschrift von Seat ausmacht – jede Menge Styling (aber nicht so überfordernd wie bei früheren Versuchen), verlockendere Preiswürdigkeit als bei VW, dabei aber mehr Pep als Skoda, sowohl optisch wie fahrdynamisch.

Im Aufwind der zuletzt so guten Verkaufszahlen schüttelt der Leon der brandneuen, vierten Generation besonders imposant die Mähne. Wir staunen innen wie außen.

Ja, das Leuchtenband am Heck, das neue Must-have. Bei der Vorstellung eines Kia-Modells stellten wir einmal die Frage, warum es fast, aber eben nicht ganz durchgängig sei. Aus Kostengründen, hieß es. Dem Leon ist es in Luxusausführung gewährt wie sonst nur bei Audi und Porsche. Es hat zwar keinerlei Mehrwert, außer, dass es halt doch einiges hermacht – zusammen mit dem ansteigenden „dynamischen“ Blinkersignal. Was das neuerdings ebenso unverzichtbare Accessoire, das etwas eitle Effekt-Blinken, bei einer Reparatur beschädigter Leuchten bedeutet, beleuchten wir in Kürze. Nichts Gutes nämlich.

Als Kombi über 4,6 Meter lang: Seat Leon, vierte Generation.
Als Kombi über 4,6 Meter lang: Seat Leon, vierte Generation.

Wir drehten erste Runden im Kombi, der auf beachtliche 4642 mm Länge angewachsen ist, was sich – bei gleichem Radstand wie beim Fünftürer – hauptsächlich im großen Laderaum mit 620 Litern bei aufrechten Rücksitzen ergießt. Dieses Längenmaß ist eigentlich nicht mehr den Kompakten zuzurechnen; man nimmt es freilich gern, der Kombi ist bei weitem die erste Wahl der Käufer.

Ein Hauch von Lamborghini weht im Innenraum, so kühn ist der Zuschnitt von Blenden, Trägern und Lüftungsdüsen, überwiegend auf der stilsicheren Seite. Wie feudal es eingerichtet ist, hängt, no na, vom Ausstattungsniveau ab, doch eine irgendwie armselige Variante ist gar nicht mehr im Programm. Alles an verfügbaren Tools und Gadgets lässt sich an Bord holen, die Vernetzung ist mit SIM-Karte Standard und lädt dazu ein, sich nun auch im Auto mit allerlei Apps die Zeit zu vertreiben.

Ein Hauch vom Lambo im kantig zugeschnittenen Cockpit.
Ein Hauch vom Lambo im kantig zugeschnittenen Cockpit.

Bei den Motoren soll die Kilometerleistung entscheiden; bleibt sie im Rahmen, hat der feine 1,5-Liter-Hightech-Vierzylinder-Benziner TSI (ab 25.790 Euro) mit 130 oder 150 PS den Vorzug, der TDI kommt mit 150 PS samt DSG (ab 33.090 Euro). Erster Eindruck: Das Fahrwerk hat mit nichts davon Mühe. (tiv)

Compliance-Hinweis: Die Reisen zu Produktpräsentationen wurden von den Herstellern unterstützt. Testfahrzeuge wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.05.2020)

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