Lokalaugenschein

"Ich bin der glücklichste Mensch der Welt": Erste Messe im Stephansdom nach dem Lockdown

Der Stephansdom am Freitag, auf einem von der Erzdiözese veröffentlichten Bild.
Der Stephansdom am Freitag, auf einem von der Erzdiözese veröffentlichten Bild. APA/STEPHAN SCHÖNLAUB
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Die Kirchen haben wieder ihre Tore geöffnet - unter Beschränkungen zwar, aber immerhin. Die Premiere am Freitag um 6.30 Uhr im Zentrum Wiens erfolgt ohne Problem und ohne Pomp. Jede zweite Bankreihe ist mit einer Kordel abgesperrt. Riesenandrag beim Riesentor? Nicht ganz.

Es tröpfelt. Wien scheint noch zu schlafen an diesem traurig-grauen Freitag, dem 15. Mai, um 6.30 Uhr. Der Stephansplatz präsentiert sich menschenleer. Nicht einmal Tauben sind zu sehen. (Das heißt jetzt nicht, dass sie unbedingt fehlen würden.) Das Riesentor des Stephansdoms ist geöffnet. Erstmals seit dem vom Corona-Virus erzwungenen Lockdown, erstmals seit neun Wochen also, dürfen wieder öffentliche Gottesdienste stattfinden. Es tröpfelt also. Auch Menschen tröpfeln sehr langsam und spärlich ein. „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt, dass ich wieder heilige Messe feiern darf“, sagt Danka Prchalova, gebürtige Slowakin, die seit 30 Jahren in Wien lebt.

350 Personen dürfen an der ersten Morgenmesse teilnehmen, wie an jeder anderen auch in den nächsten Tagen, Wochen oder Monaten, wer weiß das schon genau. Dürften teilnehmen. Denn tatsächlich werden es bis zum Beginn der Eucharistiefeier 16 sein, wie der Bildschirm der elektronischen Zählung unmissverständlich ausweist, die sich im Inneren des Doms verlieren. Ordner werden um diese Uhrzeit (noch) nicht benötigt, das ahnte Dompfarrer Toni Faber wohl schon vorher.

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