Kulturstillstand

Kurz zu Rücktrittsgerüchten von Lunacek: "Höchstpersönliche Entscheidung"

(Screenshot)
  • Drucken

"Die Staatssekretärin hatte keine einfache Zeit in den letzten Wochen", meinte der Bundeskanzler. Die Gerüchte um den Rücktritt der Staatssekretärin für Kunst und Kultur haben sich zuletzt verdichtet.

"Entscheidungen wie diese sind höchstpersönliche Entscheidungen", war alles, was Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Donnerstag in der "ZiB2" zu Rücktrittsgerüchten rund um Kultur-Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) sagen wollte. "Die Staatssekretärin hatte keine einfache Zeit in den letzten Wochen", meinte er noch unter Hinweis auf die in der Corona-Pandemie besonders anspannte Situation der Kultur.

Er habe zu Lunacek "ein gutes persönliches Verhältnis", erklärte Kurz. Auf die Frage, ob im Fall ihres Rücktritts die Kultur-Zuständigkeit wieder zur ÖVP wechseln könnte, versicherte er: "Die Ressortverteilungen sind klar'" und "sie werden sich auch nicht ändern".

Kritik von Kunstschaffenden

Was die angespannte Situation im Kulturbereich betrifft, bekräftigte Kurz, er hoffe, dass "wir in den nächsten Tagen ein Konzept vorlegen können, wie wir auch die Kulturnation Österreich wieder auferstehen lassen können". Darum "bemühen wir uns natürlich unabhängig von Personen". Auf die Frage nach - von Kulturschaffenden ebenfalls vehement eingeforderter - stärkerer finanzieller Unterstützung ging er nicht näher ein. "Natürlich" brauche es diese, aber ebenso sehr brauche es Wege, um wieder Auftritte zu ermöglichen.

Immer lauter waren die Vorwürfe von Kulturmanagern und Künstlern geworden, sie habe zu wenig Verständnis für die spezifischen Probleme der Branche und könne deren Anliegen innerhalb der Regierung zu wenig vertreten. Zuletzt sagte Lunacek kurzfristig Interviewtermine ab. Statt der erhofften nächsten Lockerungen für den Kunst- und Kulturbetrieb, auf die vor allem die Bregenzer und die Salzburger Festspiele dringend warten, dürfte es heute eine Rücktrittserklärung geben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Andrea Mayer
Hofburg

Andrea Mayer als neue Kulturstaatssekretärin angelobt

Die Kunst- und Kulturszene könne sich auf eine „kompetente Krisenmanagerin freuen, die diesem Bereich mit heißem Herzen zugetan ist“, betont Bundespräsident Van der Bellen.
Andrea Mayer
Kulturpolitik

Andrea Mayer: „Ich kenne alle Player“

Die neue Staatssekretärin genießt als ehemalige Spitzenbeamtin das Vertrauen der Künstler. Ihre Verhandlungsposition ist aber keine einfache.
Alexander Van der Bellens Kabinettschefin Andrea Mayer nun Kulturstaatssekretärin
Regierung

Der grüne Kulturk(r)ampf

Alexander Van der Bellens Kabinettschefin Andrea Mayer wird nach Ulrike Lunaceks Rücktritt nun Staatssekretärin für Kultur. Doch der Schaden für die Grünen bleibt – und parteiintern gibt es Ärger.
Neue Staatssekretärin

Reaktionen: Mayer hat "nötige Härte" und "eine intime Kenntnis"

KHM-Direktorin Haag hält Mayer für „eine ausgezeichnete Wahl“ und ÖNB-Chefin Rachinger meint, sie habe die „nötige Härte“. Für Kickl allerdings "zieht die SPÖ in die Regierung ein“.
Andrea Mayer (vormals Ecker), Leiterin des Bundespräsidenten-Kabinetts
Lunacek-Nachfolge

Andrea Mayer wird neue Kultur­staatssekretärin

Andrea Mayer wird der letzte Woche zurückgetretenen Ulrike Lunacek im Amt der Kulturstaatssekretärin nachfolgen. Nach „Presse“-Informationen ist Mayer von den Grünen am Abend bestätigt worden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.