Kinderbuch der Woche: Episoden zum Nachdenken

(c) Gulliver
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„Die Presse" liest Neuerscheinungen. Diesmal ein Mädchen, das zauberhafte Dialoge mit einem zufällig am Sandstrand ausgegrabenen Wolf führt. Über die Unendlichkeit und schmutzige Schuhe.

Oft geht es sehr schnell zu in Kinderbüchern, ein Ereignis jagt das nächste, da bleibt wenig Zeit zu Schmunzeln oder sich ein wenig im Philosophieren zu üben. „Zackarina und der Sandwolf“ von Åsa Lind ist da ganz anders, dieses Buch für Kinder ab sieben Jahren ist gefüllt mit fantasievollen Episoden, die zum Nachdenken verleiten. So wie die Frage nach der Unendlichkeit des Universums, durch die Zackarinas Kopf sich anfühlt, als ob er platzen müsse. Diese Unendlichkeit, die hinter dem Sonnenuntergang lauert und nicht begriffen werden kann. Also besser: nicht könnte, denn der Sandwolf hilft dabei. Wenn Zackaria Dialoge mit ihrem Begleiter führt, dem zufällig von ihr am Sandstrand ausgegrabenen Wolf, dann ist da stets ein leiser Witz, liebeswerter Charme.

Wenn das Mädchen entdeckt, wie schwierig es ist, nichts zu tun. Oder sich fragt, was sie war, bevor sie sie selbst wurde. Also bevor sie im Bauch ihrer Mutter zu wachsen begann. Wenn sie überlegt, warum Eltern über schmutzige Schuhe schimpfen. Oder ihre Sprache entdeckt, ihre ganz eigene – und sich fragt, welchen Sinn eine Sprache hat, die niemand versteht. Aber dann versteht sie eben doch jemand.

Åsa Lind: Zackarina und der Sandwolf. Erschienen bei Gulliver, 120 Seiten, 9,95 Euro. Alter: Ab sieben Jahren.

(c) Gulliver

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