Coronavirus

China und der lange Weg zurück

Die Volksrepublik ruft seine Arbeiter wieder in die Fabriken. Doch damit ist es nicht getan. Chinas Erfolg hängt davon ab, wie der Rest der Welt mit dem Virus zurecht kommt.

China ist der unfreiwillige Pionier im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Hier schlug das Virus als erstes zu. Hier standen, ausgehend vom Seuchenherd Wuhan, auch die Fließbänder als erstes still. Der abrupte Stopp der Produktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war rund um den Globus zu spüren. Gerade die Elektronikindustrie war vom Ausfall ihres Hauptlieferanten schwer getroffen. Aber China ist auch das erste Land, das sich wieder auf den langen Weg zurück machen kann. Zwei Monate nachdem Peking die strikten Ausgangsbeschränkungen erlassen hatte, wagte die Volksrepublik die sanfte Öffnung der Fabriken. Mit sinkenden Infektionszahlen sollen die Arbeiter wieder an die Werkbänke zurückkehren – und retten, was noch zu retten ist. Doch das Experiment in China zeigt: Damit ist es nicht getan.

Die Botschaft, die Chinas Präsident Xi Jinping Mitte Februar an seine Partei richtete, war eindeutig: Der wirtschaftliche Abschwung sei „kurzlebig“, stellte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei fest. Den Parteimitgliedern war rasch klar: Das ist keine Prognose, sondern ein Befehl. Seitdem üben Lokalregierungen und Unternehmen den Spagat zwischen minimalen Neuinfektionen und maximaler Erreichung der Wachstumsziele. Immerhin hat das Milliarden-Einwohner-Land bereits genug verloren. Im ersten Quartal brach die Wirtschaftsleistung so stark ein wie seit Jahrzehnten nicht. Und auch die Käufer im Westen wurden langsam ungeduldig.

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