Vor einem Jahr trat Heinz-Christian Strache als FPÖ-Chef und Vizekanzler zurück. Am Freitag trat er wieder auf: Als neuer Obmann von „Team HC Strache Allianz für Österreich“.
Einen gewissen Sinn für Ironie mag man Heinz-Christian Strache nicht absprechen: Ziemlich genau ein Jahr nach seinem Rücktritt als Vizekanzler und FPÖ-Chef betritt er wieder die politische Bühne. Nicht nur im metaphorischen Sinne. Am Freitag stellte Strache seine neue Partei bzw. Bewegung mit dem nicht ganz kurzen Namen „Team HC Strache Allianz für Österreich“ vor. Kurzbezeichnung „Team HC“.
Auf den Stehtischen in den Wiener Sofiensälen stehen neben Wasser, still und prickelnd, auch Red-Bull-Dosen (Geschmacksrichtung Bitter Lemon). Der „Red Bull Brother“, wie sich Strache auf Ibiza selbst nannte, wollte von der Baleareninsel und dem Skandal des Videos aber an diesem Freitag nichts mehr Wissen. Er will sich wieder als aktiver Politiker einbringen. Einerseits als Spitzenkandidat seiner Bewegung für die Wien-Wahl am 11. Oktober, andererseits auch bundesweit, wenn es nach seinen Vorstellungen geht. Strache will eine „zukunftsfähige, patriotische Kraft, die den Bürger in den Mittelpunkt stellt“. Die „Allianz für Österreich“, eine Kleinpartei aus Ex-FPÖ-Mitgliedern soll in der neuen Liste aufgehen.
Christian Höbart wird Generalsekretär
Und worum geht es also genau, bei dieser Liste? Es bleibt eher bei Schlagworten wie „Identität, Freiheit und Verantwortung“. Die Wirtschaft müsse unterstützt werden, Bürger gehört werden. Strache lehnt eine „Zwangs-App“ gegen Corona genauso ab wie eine „angedachte Zwangsimpfung“ (davon ist in Österreich nicht die Rede, Anm.).
Und auch der neue Generalsekretär wurde vorgestellt: Christian Höbart aus Niedersterreich, ehemaliger Nationalratsabgeordneter für die FPÖ. Für Aufregung sorgte er im Jahr 2014, als er auf Facebook Demonstranten in Traiskirchen als "Erd- und Höhlenmenschen“ bezeichnete.
(ib)