Ökonomische Negativrekorde

Wie Corona Amerika verändert

Die USA gehen im Zuge der Corona-Krise ein gigantisches wirtschaftspolitisches Experiment ein. Regierung und Notenbank schütten den Markt mit Geld zu, um eine Depression zu vermeiden. Am Spiel steht die Zukunft der USA - und die Präsidentschaft Donald Trumps.

Ökonomische Negativrekorde und Zahlen der Superlative wurden in den vergangenen Wochen zur Genüge präsentiert   vor allem aus den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt. Kursbewegungen an den Aktienmärkten, die bis vor Kurzem für unmöglich gehalten wurden. Hilfsprogramme, deren Volumen jene anderer Nationen bei Weitem in den Schatten stellen. Und, das wird gern übersehen, ist aber für die ökonomische Abrechnung der Corona-Krise eventuell bedeutender als alles andere: eine Zentralbank Fed, die derart massiv und schnell eingegriffen hat, dass selbst den abgebrühtesten Bankern an der New Yorker Wall Street die Luft wegblieb.

Zwölf Prozent Minus

Das unabhängige Congressional Budget Office sagt für das zweite Quartal einen Einbruch der US-Wirtschaftsleistung um zwölf Prozent im Vorjahrsvergleich voraus. Ein derart rasches und massives Minus gab es noch nie. Zur Verdeutlichung: Würde die Konjunktur auf dem erwarteten Niveau des zweiten Quartals verharren, summierte sich das Minus bis Anfang 2021 auf mehr als 40 Prozent, die US-Wirtschaft würde sich nahezu halbieren. Davon geht freilich kaum jemand aus, vielmehr wird über eine zeitnahe Wiedereröffnung der Geschäftstätigkeit diskutiert. Entsprechend erwartet das Congressional Budget Office im zweiten Halbjahr eine markante Erholung, die das Minus für 2020 auf 5,6 Prozent reduzieren soll. Damit droht den USA immer noch die stärkste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg, deutlich schlimmer als jene nach der Finanzkrise von 2008.

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