Quergeschrieben

Spiel mir das Lied vom Tod. Ist Sterben zumutbar?

Sie haben „möglicherweise“ nicht mehr lang zu leben! Warum die Diskussion um den Wert eines Menschenlebens wegen Corona frivole Züge angenommen hat.

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Niemand von uns kommt hier lebend heraus.“ Dieses Zitat wird dem Schauspieler Anthony Hopkins zugeschrieben – lang vor der Coronazeit. Er meinte das Leben an sich. Über den Satz lässt sich nicht diskutieren. Über den Umgang mit Tod und Sterben in den vergangenen Wochen nach der ersten Schockstarre schon – vor allem in den USA, in Europa und Österreich.

In den USA zählt der einzelne Mensch nicht viel. Das zeigen die Geschichte, die Schießwütigkeit, die verwirrten Reaktionen von US-Präsident Donald Trump am Beginn der Coronakrise. Wirtschaft und Geld haben Priorität. Den Beweis lieferte im März der Vize-Gouverneur von Texas, Dan Patrick: Er überlegte laut, ob nicht ältere Bürger „im Zweifel geopfert werden sollten“ und gab sich überzeugt, dass viele Großeltern bereit wären zu sterben, um die Wirtschaft für ihre Enkel am Laufen zu halten. Wenig später ertönte ein Echo aus Florida. Die Massendemonstrationen gegen die Stilllegung der Wirtschaft in einzelnen Bundesstaaten, angefeuert von Trump („Gute Leute“) und durchsetzt von rechtsradikalen Gruppen, bekräftigen diese Einstellung.

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