USA wollen Sanktionen gegen Huawei verschärfen

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Die fehlende Google-Software konnte Huawei noch ausmerzen, wird der chinesische Konzern auch von den Smartphone-Prozessoren abgeschnitten, wird es schwierig.

Der seit einem Jahr über Huawei und ZTE verhängte Handelsbann scheint nicht ausreichend Wirkung gezeigt zu haben. Die USA planen die Sanktionen, die kürzlich erst verlängert wurden, zu verschärfen. Sollten sie die Drohung wahr machen, könnte Huawei stark unter Druck geraten. Die neuen Maßnahmen sollen dem Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster speziell den Zugang zu amerikanischer Halbleiter-Technologie abschneiden.

Huawei setze seit der im Mai 2019 eingeführten Blockade verstärkt auf eigene Chips, greife dafür aber weiterhin auch auf US-Technologien zurück, betonte das US-Handelsministerium am Freitag. Deswegen müssten die USA die Regeln für Huawei und dessen Chip-Tochter anpassen, erklärte Handelsminister Wilbur Ross.

Huawei ist der führende Ausrüster von Mobilfunk-Netzen und der zweitgrößte Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA werfen dem Konzern Spionage und die Verletzung von Sanktionen unter anderem gegen den Iran vor. Huawei kam deswegen auf eine schwarze Liste von Unternehmen, mit denen US-Firmen Geschäfte nur mit einer speziellen Erlaubnis der US-Behörden machen können. Huawei kann deswegen unter anderem keine neuen Smartphone-Modelle mit vorinstallierten Google-Diensten verkaufen, was den Absatz der Geräte außerhalb des chinesischen Heimatmarktes bremst. Huawei weist die US-Vorwürfe zurück.

Aktienkurse von TSMC reagieren auf Ankündigung

Die Maßnahme trifft nicht nur Huawei, sondern auch den taiwanischen Chiphersteller TSMC, der den chinesischen Konzern sowie Apple und Qualcomm beliefert. Die in den USA notierten Aktien von TSMC, des weltgrößten Auftragsfertigers für Computerchips, fielen daraufhin vorbörslich um gut zwei Prozent. Die Papiere des Mobilfunkchip-Spezialisten Qualcomm gaben ähnlich stark nach.

US-Präsident Donald Trump hat in dieser Woche bereits faktisch für ein weiteres Jahr Geschäfte mit den chinesischen Netzwerkausrüstern Huawei und ZTE verboten. Er verlängerte am Mittwoch ein im Mai 2019 unterzeichnetes Dekret, mit dem er einen Nationalen Notstand ausrief und Geschäfte zwischen US-Unternehmen und ausländischen Konzernen verbot, die die nationale Sicherheit der USA gefährden könnten.

(APA/DPA)

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