Leitartikel

Die nächste Staatssekretärin muss der Kultur näher sein

Ulrike Lunacek.
Ulrike Lunacek.(c) APA/HANS KLAUS TECHT
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Es ist ein undankbares, nur scheinbar prestigeträchtiges Ressort. Doch Ulrike Lunacek hat es besonders ungeschickt geführt. Es passte nicht zu ihr.

Kultur sei ein Lebensmittel: Wie oft haben wir diese pathetische Behauptung in den vergangenen Wochen gehört? Sie trifft nicht zu. Kultur ist – zumindest für alle, die sich nicht mit ihr das Brot verdienen – nicht unmittelbar lebensnotwendig, genau das macht ihre Schönheit und ihre Würde aus. Wie Oscar Wilde in aphoristischer Zuspitzung sagte: „All art is quite useless.“ Zugleich ist die fehlende Lebensnotwendigkeit ein Grund dafür, dass die Kultur in den vergangenen Wochen so stiefmütterlich behandelt wurde, dass alles andere, von den Baumärkten über die Fußballvereine bis zu den Wirtshäusern, die Kirchen auffälligerweise ebenfalls ausgenommen, offenbar vordringlich war.

War Ulrike Lunacek auch schuld daran? Oder zumindest jene, die sie zur Staatssekretärin machten? Ja. Denn um die Schönheit, Würde und Bedeutung der Kultur im politischen Umfeld zu vertreten, muss man sie glaubwürdig lieben und leben. Das ist Ulrike Lunacek von Beginn an nicht gelungen. Auch aus Gründen der Rhetorik: Ihre Erklärungen klangen oft phrasenhaft, gerade wenn sie betont alternativ klingen wollte, wenn sie etwa gleich nach ihrem Antritt die Kunst in die Pflicht nahm, „neue Ideenimpulse für Leben, Politik und Gesellschaft“ zu liefern.

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