Rücktritt

WTO: Chaos, Frust und Lähmung

Die WTO brauche frisches Blut, sagt der scheidende Generaldirektor Roberto Azevêdo.
Die WTO brauche frisches Blut, sagt der scheidende Generaldirektor Roberto Azevêdo.(c) APA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Der frühzeitige Abgang von WTO-Chef Roberto Azevêdo ist ein weiteres Indiz für die Lähmung der Organisation. Schuld daran ist nicht die WTO, sondern die Mitgliedstaaten selbst.

Wien. Er war nicht gerade der schillerndste aller Männer, die bisher an der Spitze der Welthandelsorganisation standen. Sieben Jahre hat der brasilianische Karrierediplomat Roberto Azevêdo versucht, der WTO mehr Relevanz zu verleihen. Meist im Hintergrund – und bis zuletzt erfolglos. Diese Woche reichte er seinen vorzeitigen Rücktritt ein.

Damit stolpert die politisch bereits gelähmte WTO führungslos in die schwerste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Und obwohl der 62-Jährige offiziell aus privaten Gründen abtritt, lässt er in Interviews wenig Zweifel daran, dass es die fortwährende Blockade durch die USA war, die den Diplomaten letztlich mürbe gemacht hat. „Wir machen im Moment gar nichts“, sagte er. „Es gibt keine Verhandlungen, alles steckt fest.“ Mit seinem Rücktritt wolle er weiteres Chaos in der WTO vermeiden. Die Organisation brauche frisches Blut zur Erneuerung – und er sei dafür nicht der richtige Mann.

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