In der deutschen Bundesliga fallen wieder Tore, doch wie werden sie gefeiert? Die Kontaktminimierung spornt zu neuen Posen an, dem Teamgefühl aber raubt sie Symbolik.
Wien. Er ist ganz individuell und zugleich doch elementarer Bestandteil eines jeden Fußballspiels: der Torjubel. Die klassisch hochgerissenen Arme (Dorfplatz bis WM-Finale), die stilisierten Posen der Stars (Ronaldos Sprung und Messis Fingerzeig) – und jener, die sich für solche halten –, bis hin zu einstudierten Teamchoreografien (die US-Frauen demonstrierten ihr Repertoire beim 13:0-WM-Rekordsieg gegen Thailand). Das 0:0 ist zwar theoretisch immer eine Möglichkeit, doch keine, die man als geneigter Fan des Ballsports sehen will.
Fällt deshalb ein Tor, wird zumindest von einer Seite (fast) immer gejubelt. Erst lässt der Schütze seinen Emotionen, in welcher Form auch immer, freien Lauf, dann wird umarmt, abgeklatscht, aufeinander gesprungen und umgerissen. Zumindest in Zeiten vor dem Coronavirus. Wenn die deutsche Bundesliga am Samstag (ab 15.30 Uhr, Konferenz frei auf Sky) ihren Ligabetrieb wiederaufnimmt, werden nicht nur die Zuschauer auf den Rängen fehlen, sondern auch diese Gesten auf dem Rasen. Zumindest verweist die DFL im Regelkatalog darauf, Gruppenbildungen zu unterlassen und den Torerfolg stattdessen mit kurzem Ellenbogen- oder Fußkontakt zu feiern.