Interview

Julie Delpy: „Ich hatte nie große Träume“

Julie Delpy spricht über ihren neuen Film als eine Allegorie für das, was sie während eines Sorgerechtsstreits durchgemacht habe.
Julie Delpy spricht über ihren neuen Film als eine Allegorie für das, was sie während eines Sorgerechtsstreits durchgemacht habe.(c) Getty Images (Franziska Krug)
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Julie Delpy hat für das Drama „My Zoe“ das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und die Hauptrolle übernommen. Die Französin im Interview über Kinder, Verlust und Tragödien in ihrer Kindheit.

Viele von uns wuchsen mit Julie Delpys Beziehungskomödien auf. In der „Sunset“-Trilogie spiegelte die Französin mit Ethan Hawke die Unsicherheiten einer ganzen Generation im Umgang mit der Liebe wider. In ihrem jüngsten Film, „My Zoe“, jedoch vollzog die 50-jährige Regisseurin plötzlich einen Sprung zur Tragödie: Ein Paar in Scheidung erlebt einen Albtraum, als eines Morgens die sechsjährige Tochter Zoe nicht mehr aufwacht. Ab 21. Mai gibt es den Film als DVD und bei Streaming-Diensten (Amazon prime, iTunes etc.)

Beim ersten Interview nach der Geburt Ihres Sohnes blieb Ihr Handy auf dem Tisch, damit Sie keinen Anruf verpassen. Sind Sie noch immer eine ängstliche Mutter?

Julie Delpy: Ich kann mich noch gut an die Situation erinnern! Das war 2009, meine erste Kurzreise nach der Geburt, es war eine schwierige Zeit: Ein paar Wochen nach Leos Geburt starb meine Mutter. Das war hart für mich. Zumindest war es ihr noch vergönnt, ihren Enkel kennenzulernen.

Mit „My Zoe“ konfrontieren Sie sich nun mit dem größten Albtraum von Eltern, dem Tod des eigenen Kindes. Wieso wollten Sie sich an diesen Abgrund wagen?

Leider habe ich als Kind solche Tragödien vier, fünf Mal selbst mitbekommen, bei Freunden meiner Eltern. Das hat mich natürlich aufgewühlt, wenn ich sah, dass Menschen von herzzerreißendem Verlust überwältigt wurden.

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