Seneszenz

Untote in uns: Manche Körperzellen sterben im Alter nicht

Wieder jung: So stellte ein Künstler im Castello della Manta im Piemont im 15. Jahrhundert sich das Mirakel vor.
Wieder jung: So stellte ein Künstler im Castello della Manta im Piemont im 15. Jahrhundert sich das Mirakel vor. (c) Markus Kirchgessner/picturedesk.com
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Einige Zellen geraten in ein Zwischenreich, in dem sie sich nicht mehr teilen, aber weiterhin Stoffwechsel betreiben. Ihr Ausschalten könnte länger jung halten, aber um welchen Preis?

Wenn Zellen immer jung bleiben und sich teilen ohne Ende, dann ist das ein böses Zeichen, diese Zellen sind Tumorzellen. Die bekanntesten von ihnen – in Labors seit bald 70 Jahren in Kultur gehalten – heißen HeLa, ein Kürzel des Namens jener Frau, Henrietta Lacks, der die Zellen 1952 kurz vor ihrem Tod an Gebärmutterhalskrebs entnommen wurden.

Dass sie nicht sterben, wunderte lang niemanden, man dachte, das sei bei allen in Kultur gehaltenen Zellen so, auch bei gesunden. Aber in den frühen 1960er-Jahren bemerkte Leonard Hayflick an Zellen des Bindegewebes, dass sie nach 52 Runden größer und flacher werden und das Teilen einstellen (Experimental Cell Research 3, S. 585). Das erzeugte zunächst Kopfschütteln – Schlamperei in Hayflicks Labor? –, dann zeigte es sich auch an anderen Zellen und wurde nach dem Entdecker „Hayflick-Grenze“ genannt. Ist sie überschritten, geraten Zellen in ein Zwischenreich, in dem sie sich nicht mehr teilen, aber weiterhin Stoffwechsel betreiben und chemische Signale an andere Zellen schicken: Seneszenz.

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