Ein neues Buch leuchtet die kultur- und wirtschaftshistorische Bedeutung der großen Pflanzen aus.
Das seit einigen Jahren allerorten zu beobachtende, von Laien oft fälschlich auf den Befall von Borkenkäfern zurückgeführte Abholzen teilweise uralter, kerngesunder Bäume ist ein Verbrechen, das kaum je geahndet wird. Natürlich müssen da und dort Schlägerungen sein, doch Bäumefällen hat ein beängstigendes Ausmaß erreicht, das enormen Schaden in der Insekten-, Vogel- und Kleinsäugerwelt verantwortet.
Wer sich bis dato kaum mit dem Baum als Lebensraum oder mit dem Wald als Gemeinschaft befasst hat, konnte sich mit Peter Wohllebens „Das geheime Leben der Bäume“ Nachhilfe holen. Nun legen die Autoren Kevin Hobbs und David West mit ihrem Buch „Die Geschichte der Bäume, und wie sie unsere Lebensweise verändert haben“ die kulturhistorische Variante vor. Nicht zu vergessen der Dritte im Bunde, Thibaud Hérem“, der die Illustrationen lieferte (Laurence King Verlag, 30 Euro). Es mag uns, schreibt der britische Züchter, Gärtner und Pflanzenwissenschaftler Kevin Hobbs, bewusst sein, wie wichtig Bäume etwa für die Luft sind, die wir atmen. Doch nur wenigen sei bekannt, welche Rolle Bäume bis heute in unserem Leben spielen. Medikamente, Lacke, Baumaterialien, Papier, Kleidung, Nahrung und vieles mehr wird aus Bäumen gewonnen, und um einen Überblick zu verschaffen, werden markante Baumpersönlichkeiten vom Ginko über den Zimtbaum bis zum Palisander vorgestellt.