Gold korreliert negativ mit Aktien und bietet daher eine gewisse Absicherung. In Panikphasen wird es dennoch kurzfristig mit nach unten gezogen.
Gold, so heißt es, schützt das Depot in der Krise. Das hat sich zuletzt zwar bewahrheitet, aber nicht ganz so eindrucksvoll, wie man denken könnte. Seit Jahresbeginn hat sich der Goldpreis besser gehalten als die weltweiten Aktienmärkte, immerhin bringt er es in Summe auf ein Plus im zweistelligen Prozentbereich. Doch just auf dem Höhepunkt der Krise sah es gar nicht so gut aus. Als die Aktienmärkte in den ersten Märzwochen scheinbar ins Bodenlose stürzten, gab auch der Goldpreis deutlich nach. Erst als die weltweiten Notenbanken und Regierungen ankündigten, die Märkte mit Geld und die Wirtschaft mit Stützungen schwemmen zu wollen, erholten sich Börsen und Goldpreis.
Ist also Gold gar keine Versicherung gegen Börsenabstürze? Der Schein trügt. Wie aus Daten des World Gold Council, einer Lobbyorganisation von Goldförder-Unternehmen hervorgeht, korreliert der Goldpreis leicht negativ mit dem US-amerikanischen Aktienindex S&P 500. Andere Rohstoffe und andere Aktienmärkte weisen jedoch eine positive Korrelation mit dem US-Aktienmarkt auf, steigen also tendenziell, wenn dieser steigt, und fallen, wenn dieser fällt. In Krisenzeiten bietet also eine breite Streuung über mehrere Regionen allein keinen Schutz vor Aktienkursstürzen. Eine stark negative Korrelation wäre auch nicht gut, da dann die Gewinne mit dem einen Vermögenswert von den Verlusten mit dem anderen Asset aufgefressen würden. Eine leicht negative Korrelation wie zwischen Gold und Aktien ist daher ideal. Freilich: Kurzfristig sieht es nicht immer so aus, dass Gold vor Vermögensverlusten schützt. Wenn Investoren etwa auf Kredit Aktien gekauft haben und diese fallen, müssen die Anleger nachschießen, um nicht einen Totalverlust zu erleiden. Und um schnell zu Geld zu kommen, verkaufen sie dann mitunter Gold, was dessen Preis kurzfristig drücken kann.