Neue Pläne für das Künstlerhaus

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Ein neues (altes) Ausbau- und Sanierungsprojekt soll für konkretere Diskussionsgrundlagen sorgen – am Donnerstag wurde es von Beppo Mauhart, Präsident der „Wirtschaftsinitative Neues Künstlerhaus“, präsentiert.

Wien (uw). Wie findet man einen Partner? Indem man zeigt, was man zu bieten hat. Oder im Fall des Künstlerhauses – zu bieten hätte. Seit 2002, als das Kunsthistorische Museum als Mieter auszog, ist das Ausstellungshaus, das Österreichs ältester Künstlervereinigung gehört, auf Partnersuche. Bisher ohne Erfolg. Nun soll ein neues (altes) Ausbau- und Sanierungsprojekt für konkretere Diskussionsgrundlagen sorgen – am Donnerstag, wurde es von Beppo Mauhart, Präsident der „Wirtschaftsinitative Neues Künstlerhaus“, präsentiert.

Virtueller Rundgang

Das Modell basiert auf einem Entwurf der Architektengruppe Jabornegg und Pálffy, die 1999 als Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervorging, ihren Plan aber nicht umsetzen konnte. Gemeinsam mit Architekt Adolf Krischanitz wurde jetzt ein neues Projekt erarbeitet. Demnach würde das Haus stimmig um zwei Zubauten ergänzt – samt Zugang von der U-Bahn-Station und Gastronomie am Dach. In der Maximalvariante würde das Projekt geschätzte 30 Mio. Euro kosten (die Mauhart auf Bund und Stadt verteilen würde) und die nutzbare Fläche würde von 7500 auf 13.000 m2 anwachsen. Zieht man den Platz für Verwaltung und den Eigenbedarf der Künstlervereinigung ab, blieben bis zu 8000 m2 für andere Kulturinstitutionen. Welche? Lieblingspartner der Künstlervereinigung ist die Kunsthalle. Deren Direktor Gerald Matt hat jedoch schon öfter abgewinkt.

„Hitzebedingte Fata Morgana“

Die neuen Pläne ändern daran nichts: „Ich halte das für eine hitzebedingte Fata Morgana“, sagt Matt. Überhaupt sei es merkwürdig, zuerst die Architektur zu präsentieren und dann einen Partner zu suchen. Ein weiterer möglicher Partner wäre das nahe Wien Museum, jedoch nur, wie man dort betont, wenn es mit dessen geplantem Neubau nichts wird. Apropos Historisches: Mauhart gefiele auch das „Haus der Geschichte“ als Mieter. Bloß: Künstlerhauspräsident Lothar Gartner ist dagegen. Und sagte das auch auf dem Podium.Bleibt das Filmmuseum, mit dem es bereits Gespräche gab. Leiter Alexander Horwarth sucht nach einem zweiten Standort, wo er sein Archiv plus Studienzentrum und Ausstellung als „Filmmuseum Labor“ verwirklichen kann. Das Künstlerhaus sei eine „interessante Lösung“, so Horwath zur „Presse“.

Stadt und Bund wollen jedenfalls den Herbst abwarten, wenn ein Gutachten zur Nutzung des Künstlerhauses fertig wird. Und sollte es mit dem Umbau nichts werden? Dann wünscht sich das Künstlerhaus zum 150. Geburtstag der Künstlervereinigung 2011 zumindest den Start der schrittweisen Sanierung.
Video zum Künstlerhaus neu:
www.diepresse.com/kuenstlerhaus

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2010)

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