Wann kommt die K&K-Doppelconference zu K&K?

Sebastian Kurz und Werner Kogler sollten sich zu Kunst und Kultur äußern. Covid-19 ist schuld am Erliegen des kulturellen Leben, für das Aufwecken ist die Regierung zuständig.

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Es war ein Risiko, dieses Amt zu übernehmen“, sagte die grüne Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek in ihrer Abschiedsrede, „aber wer nicht den Mut hat, hin und wieder ein Risiko einzugehen, wird neue Ideen nicht umsetzen können.“ Klingt gut (machen Künstlerinnen und Künstler, Unternehmerinnen und Unternehmer übrigens unentwegt). Allerdings hat Lunacek da doch einiges durcheinandergebracht. Sie war zwar ein Risiko, hat aber persönlich nichts riskiert. Außer, dass sie das Amt mangels Erfolgs zurücklegt und ihr Selbstwertgefühl dadurch ein wenig angekratzt ist, ist nichts passiert. Riskant war ihre Last-minute-Bestellung allenfalls für die Kunstschaffenden. Die haben jetzt auch den Scherm auf.

»Hat Ulrike Lunacek ihre Arbeit wirklich auch nur als Kabarettprogramm gesehen? Und
sich selbst
als oberste
Kunstkritikerin?
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Andrea Schurian

Sie werde, schloss sie ihre zwischen Selbsterkenntnis und Selbstbeweihräucherung changierende Rede, vielleicht auch zu einem Abend mit Stermann und Grissemann oder Lukas Resetarits gehen „und schauen, ob ich an deren Programm genauso viel Kritik finde wie sie an meinem“. Der Satz sagt mehr über ihr krasses Missverständnis von kulturpolitischen Aufgaben aus, als ihr lieb sein kann: Hat sie ihre Arbeit wirklich nur als Kabarettprogramm gesehen? Und sich selbst als oberste Kunstkritikerin (Indiz dafür sind ihre Anmerkungen zu Peter Handkes Literaturnobelpreis)? Dass ein Kulturpolitiker gern Ausstellungen, Theater und Konzerte besucht, ist die Minimalanforderung für den Job. Persönliche Vorlieben? Eh fein. Doch in der Kulturpolitik geht es nicht um Geschmack, sondern um strukturelle Maßnahmen und die Schaffung nachvollziehbarer Rahmenbedingungen.

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