Bildende Kunst

Eine Unermüdliche wird achtzig

Tanja Raschied
  • Drucken

Die Wiener Künstlerin und Netzwerkerin Linde Waber feiert ihren runden Geburtstag mit all ihren Weggefährten, wie sonst. Ein wochenlanges, virtuelles „Charivari“.

Nicht einmal zum achtzigsten Geburtstag darf man das – Linde Waber als Urgestein der Wiener Kunstszene bezeichnen. Eher ist sie eine ihrer ewig sprudelnden, alle umspülenden Urquellen. Das hängt mit ihrem umtriebigen Wesen zusammen, das man durchaus als erweitertes künstlerisches Gesamtkonzept beschreiben könnte – Literatur, Musik und bildende Kunst fließen darin in etwa gleichen Teilen zusammen. Denn Waber gibt es selten allein; stellte sie in den vergangenen Jahrzehnten ihre Bilder aus, waren ihre Weggefährten immer dabei. Bodo Hell, Friederike Mayröcker, Liesl Ujvary, Franzobel, Musiker wie Bertl Mütter, Renald Deppe, Max Nagl, die (Kunst-)Historiker Ernst Bruckmüller, Günther Oberhollenzer und viele mehr.

Waber hatte beschlossen, vielleicht durchaus auch aus gewisser künstlerischer Not heraus, denn zur kantigen Avantgarde zählte sie nie, den Erfolg nicht mehr allein in ihrer Kunst zu bemessen, sondern in zwischenmenschlichen Kontakten. So formulierte sie es jedenfalls vor zehn Jahren zu ihrer Retrospektive im Leopold-Museum. Ihre zauberhaften frühen Garten-Pastelle waren dort natürlich zu sehen, auch ihre frühen expressiven Holzschnitte, eine Technik, die sie Mitte zwanzig in Japan lernte, wohin sie ihr Akademie-Professor Max Melcher geschickt hatte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.