Alexander Van der Bellens Kabinettschefin Andrea Mayer wird nach Ulrike Lunaceks Rücktritt nun Staatssekretärin für Kultur. Doch der Schaden für die Grünen bleibt – und parteiintern gibt es Ärger.
Die Entscheidung fiel am Montagabend in einer Videokonferenz des Erweiterten grünen Bundesvorstands. Andrea Mayer, die bereits zuvor als Favoritin galt, wird neue Staatssekretärin für Kultur. Als Andrea Ecker war sie unter den SPÖ-Ministern Claudia Schmied und Josef Ostermayer Sektionschefin für Kunst und Kultur gewesen. Zuletzt leitete sie das Kabinett von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Es brauche jetzt eine Branchenkennerin, die auch in Budgetfragen versiert sei, hieß es am Montag von grüner Seite, schon bevor der Erweiterte Bundesvorstand zusammentrat. Andrea Mayer passe in dieses Profil.
Die Parteispitze der Grünen war am Montag bemüht, die Episode Ulrike Lunacek vergessen zu machen, indem sie möglichst schnell – geplant ist die offizielle Präsentation für Dienstag vormittag – eine Neue präsentiert. Dass Ulrike Lunacek nach nur 129 Tagen ihren Rücktritt erklärt hat, ist auch für die Grünen kein Ruhmesblatt. Für Kurzzeit-Regierungsmitglieder war bisher eigentlich die FPÖ bekannt. Allerdings hielt sogar Elisabeth Sickl, Sozialministerin von Februar bis Oktober 2000, länger durch als Lunacek. (Kürzestdienender Minister bleibt jedoch Michael Krüger mit einer Amtszeit von 25 Tagen im Justizressort.)